Geschliffener Marmor: Marmor besteht aus sehr reinem Kalk (Calciumcarbonat), welcher die chemische Formel CaCO3 hat. Das Metall Calcium liegt hier als Ion Ca2+ vor. Es gehört zu den Erdalkalimetallen.
Die nächsten Kapitel beschäftigen sich mit den wichtigsten Hauptgruppen des Periodensystems und den darin befindlichen Elementen.
Das Periodensystem teilt sich in Perioden und Hauptgruppen auf. Elemente mit ähnlichen Eigenschaften stehen dabei oft übereinander. In diesem Kapitel wirst Du die Elemente der 1., 2., 7. und 8. Hauptgruppe etwas näher kennenlernen. Die anderen Hauptgruppen werden im kommenden Kapitel behandelt.
Einige Hauptgruppen sind so wichtig, das sie eigene Namen erhalten haben:
1 Alkalimetalle
2 Erdalkalimetalle
3 Borgruppe
4 Kohlenstoffgruppe
5 Stickstoffgruppe
6 Chalkogene
7 Halogene (Salzbildner)
8 Edelgase
Die chemischen Elemente der 1. Hauptgruppe des Periodensystems (Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium, Cäsium, Francium) werden auch als Alkalimetalle bezeichnet. Sie sind alle sehr reaktiv und besitzen alle ein einzelnes Valenzelektron. Der Name kommt vom Arabischen „Al-quali“, welches „aus Pflanzenasche“ bedeutet. Vermutlich haben sie ihren Namen durch das Element „Kalium“, welches ein Bestandteil der Pottasche ist.
Versuche
V1) Schneiden von Natrium
B: Metallische Schnittfläche, Anlaufen und Verfärben des Metalls
S: unedle Metalle, laufen an der Luft sofort an. Man nennt dies auch eine stille Oxidation.
V2) Lithium wird auf Wasser gelegt, Zugabe von Universalindikator
B: am Lithium schwimmt, Gasentwicklung, Der Indikator zeigt eine Lauge, heftige Reaktion des Metalls
S: Dichte < H2O, es bildet sich Lithiumlauge: 2Li + 2H2O ---> 2LiOH + H2 +E
V3a) Natrium wird auf Wasser gelegt.
B: s.o. (identisch, aber heftiger) Natrium schwimmt, Gasentwicklung, Der Indikator zeigt eine Lauge, heftige Reaktion des Metalls, Metall schmilzt (Abkugeln)
S: es bildet sich Natronlauge: 2Na + 2H2O ---> 2NaOH + H2 +E
3b) Unter das Natrium wird etwas Filterpapier gelegt.
B: Na kann sich nicht mehr bewegen (=> Wärme verteilt), es schmilzt, entzündet sich, rote Flamme
S: Entzündungstemperatur von H2 wird überschritten, da Hitze sich nicht mehr nicht rechtzeitig verteilt werden kann, explosionsartige Umsetzung, es bildet sich Kalilauge: 2K + 2H2O ---> 2KOH + H2 +E
Man kann beweisen, dass H2 tatsächlich entsteht, indem man das Gas auffängt und eine Knallgasprobe durchführt. Dieser Nachweis ist positiv.
Die Alkalimetalle findet man in der 1. HG des Periodensystems. Wasserstoff ist aber kein Alkalimetall, sondern ein Nichtmetall!
Alkalimetalle reagieren heftig mit Wasser unter Bildung von Wasserstoff und der entsprechenden Lauge. Sie sind weich und können mit einem Messer geschnitten werden.
Alkalimetalle sind sehr unbeständig und reagieren mit vielen Stoffen äußerst heftig. Häufig liegt eine Oxidation als Reaktionstyp zugrunde.
Deswegen werden sie unter Schutzflüssigkeiten wie Paraffin oder Petroleum aufbewahrt, der die Alkalimetalle vor dem Kontakt mit Wasser und Sauerstoff schützt.
Erinnere Dich an die Regel: „Metalloxide und Wasser bilden Laugen“. Bei Alkalimetallen trifft sie immer zu. Die entstehenden Laugen gehören zu den wichtigsten Laugen der Chemie!
1. Schritt: Verbrennen der Alkalimetalle um Oxide (Metalloxide) herzustellen:
Verbrennung von Li: 2 Li + O2 ---> 2 Li2O +E
Verbrennung von Na: 2 Na + O2 ---> 2 Na2O +E
Verbrennung von K: 2 K + O2 ---> 2 K2O +E
2. Schritt: Zufügen von Wasser:
Wenn man dann die Rückstände im Reagenzglas mit Wasser reagieren lässt, entsteht wieder eine Lauge:
2 Li2O + H2O ---> 2 LiOH +E
2 Na2O + H2O ---> 2 NaOH +E
2 K2O + H2O ---> 2 KOH +E
Zusatzinformationen:
V: Prüfen der Leitfähigkeit einer Natriumhydroxidlösung (Natronlauge)
B: Eine Lösung von Natriumhydroxid - und eine Schmelze von Natriumhydroxid - leiten den elektrischen Strom.
S: Die Verbindung ist aus Ionen aufgebaut: Na+ + OH–. Sie heißen Natriumion und Hydroxid.
V2: Zu 40 ml H2O werden 10 g NaOH gegeben und die Temperatur mit einem Thermometer bestimmt.
B2: Die Temperatur steigt an.
S2: Der Lösevorgang läuft unter Abgabe von Wärmeenergie. Die entstehende Natriumhydroxidlösung nennt man Natronlauge.
V3: Erhitzen von Fleisch, Feder und Wolle mit konzentriertem Natriumhydroxid.
In der chemischen Industrie wird Natronlauge oft eingesetzt. Es ist ein wichtiger Stoff bei der Bearbeitung von Textilien, Ledern zur Reinigung und Bearbeitung von Metallen usw.
Im Haushalt verwendet man es als Abflussreiniger sowie zur Herstellung von Laugengebäck.
Im Labor hat man meistens Pastillen aus festem Natriumhydroxid vorliegen (siehe Bild), welche dann zur Verwendung in Wasser aufgelöst werden.
Natriumhydroxidpastillen
V: Man füllt ein Reagenzglas mit Kohlenstoffdioxid (CO2). Dann wird Natrium zugefügt. Das Reagenzglas wird mit Watte verschlossen und dann erhitzt.
B: Natrium reagiert mit dem reaktionsträgen Kohlenstoffdioxid. Oben am Reagenzglas setzt sich ein schwarzer Feststoff ab.
S: CO2 (g) + 4 Na (f) --> 2 Na2O (f) + C (f)
Alkalimetalle sind so reaktiv, dass sie selbst in Kohlenstoffdioxid brennen und oxidieren können!
Hinweis: Aus CO2, das in vielen Feuerlöschern enthalten ist, entsteht mit einigen Partner also tatsächlich Kohlenstoff. CO2 kann daher ebenso wenig wie Wasser zum Löschen von Natriumbränden verwendet werden.
Alle Alkalimetalle haben ein Valenzelektron. Zum Erreichen der Edelgaskonfiguration, reicht es, ein Elektron abzugeben. Dazu ist nur wenig „Ionisierungsenergie“ notwendig (die Energie die zur Abspaltung eines Elektrons benötigt wird, nennt man Ionisierungsenergie.).
Die Atomkerne, werden zwar vom Li zum Fr immer größer, aber die Elektronenhülle wird um ein vielfaches größer, da sie von Periode zu Periode mehr Elektronen „beherbergen“ muss. In der Konsequenz nimmt der Abstand vom positiven Kern zum negativen Valenzelektron von Element zu Element weiter ab und es wird immer leichter ein Elektron abzuspalten und Edelgaskonfiguration zu erreichen. Da also innerhalb dieser Reihe immer weniger Ionisierungsenergie benötigt wird, nimmt sie vom Li zum Fr ab. Entsprechend nimmt die Reaktivität zu.
Aufgrund dieser Flammenfärbung werden Alkalimetallverbindungen für Feuerwerke benutzt.
Die Erdalkalimetalle sind die Elemente der 2. Hauptgruppe des Periodensystems:
Beryllium, Magnesium, Calcium, Strontium, Barium, Radium.
In der Natur kommen sie vor allem in Salzen vor. Kalk (z.B. in Knochen) und Gips enthalten Calcium. Magnesium findet man auch im Blattgrün von Pflanzen und in den Muskeln von Säugetieren.
Versuch: Calcium und Magnesium werden mit Wasser vermischt.
Beobachtungen:
a) - Calcium beginnt nach wenigen Sekunden heftig mit Wasser zu reagieren.
- Die Heftigkeit der Reaktion nimmt zu.
- Reaktionshitze
- Gasentwicklung
- weißes Produkt
b) - Magnesium reagiert nur mit heißem Wasser und wenn es von der Oxidschicht befreit wird.
- kleine Gasblasen
Schlussfolgerungen:
a) Ca + 2 H2O ---> Ca(OH)2 + H2 + E
b) Mg + 2 H2O ---> Mg(OH)2 + H2 + E
Metalloxide bilden mit Wasser Laugen. Auch für die Oxide der 2. Hauptgruppe trifft dies zu!
Beide Lösungen bilden eine Lauge!
V: Magnesium wird verbrannt.
B: weiße helle Flamme, spröder und weißer Rückstand, Rückstand ist kaum wasserlöslich.
S: Es ist Magnesiumoxid entstanden. Du kennst es aus dem Sportunterricht, wo es als „Magnesia“ zum Trocknen der Hände verwendet wird.
Mg + O2 ---> 2 MgO +E
3. Flammenfärbung:
Ion |
Ca |
Sr |
Ba |
Farbe |
Ziegelrot |
Karminrot |
Grün |
Die Härte der Erdalkalimetalle nimmt vom Beryllium zum Radium ab.
Erdalkalimetalle zeigen metallischen Glanz.
Sie sind deutlich härter als die Alkalimetalle.
Alle Elemente sind leicht entzündlich.
die Oxide der Alkali- und der Erdalkalimetalle bilden Laugen.
Die Reaktionsfähigkeit der Erdalkalimetalle mit Wasser nimmt innerhalb der Hauptgruppe vom Magnesium zum Barium hin zu.
Nicht nur Alkalimetalle färben die Brennerflamme. Auch einige Erdalkalimetalle und deren Salze färben die Brennerflamme:
- Magnesium zeigt keine besondere Flammenfarbe
- Calcium färbt die Brennerflamme ziegelrot,
- Strontium karminrot,
- Barium grün,
- Beryllium, Magnesium und Radium weisen keine besondere Flammenfärbung auf.
Aufgaben:
Zusatzinformationen:
Als Halogene (griech. „Salzbildner“) werden die Elemente der 7. Hauptgruppe des Periodensystems bezeichnet. Zu den Halogenen gehören die Elemente Fluor, Chlor, Brom, Iod, Astat. Alle Elemente haben als Gemeinsamkeit, dass sie 7 Valenzelektronen haben und sie sehr reaktiv sind. Fluor und Chlor gehören zu den reaktivsten Elementen überhaupt.
In der Natur kommen sie vor allem in Form von Salzen vor.
Besonderheiten:
Das gelb-grüne Gas Fluor ist das reaktivste chemische Element überhaupt. Es reagiert mit fast allen Verbindungen, selbst mit Edelgasen sind unter Umständen Reaktionen möglich! Aus diesem Grund ist es für alle Lebewesen sehr giftig, da es Haut, Organe und das Erbgut angreift.
In der Natur tritt es nur in Form von Fluoriden z.B. in Salzen auf.
Sein Name leitet sich über das lateinische Wort „fluor“, „das Fließen“, von Flussspat ab, dem wichtigsten Mineral, das Fluor enthält.
Bei Raumtemperatur ist es das stärkste beständige Oxidationsmittel.
Es ist das elektronegativste Element.
Mit fast allen anderen Elementen bildet Fluor spontan Verbindungen. Selbst mit den Edelgasen Xenon und Radon und Krypton reagiert Fluor.
Besonders heftige, explosionsartig verlaufende Reaktionen beobachtet man mit wasserstoffhaltigen, gasförmigen und flüssigen Verbindungen wie beispielsweise Wasser (H2O), Ammoniak (NH3). So wird Wasser durch Fluor in Sauerstoff (O2) und Fluorwasserstoff (HF) gespalten. Treibende Kraft hinter all diesen Reaktionen ist jeweils die äußerst exotherm verlaufende Bildung von Fluorwasserstoff.
Aufgrund der sehr schwachen F-F-Bindung (die Bindungsenergie beträgt nur 159 kJ/mol) lässt sich Fluor thermisch leicht spalten. Schon bei 400 °C liegt Fluor in erheblichem Maße in atomarer Form (F) vor.
In Zahnpasta (als Fluorid (Salzverbindung) soll es die Zähne härten), zur Aluminium-Herstellung, als Kühlmittel (früher auch in Kühlschränken und Klimaanlagen), als Insektizid, als Herbizide, als Fungizide, als Kampfstoff in chemischen Waffen, als Medikament (5-Fluoruracil), welches Krebszellen abtötet, als Schmiermittel für Festplatten in Computern, hochenergiereichen Treibstoff für Raketenmotoren, als Bestandteil von Teflon.
Menschen verwenden das bei Raumtemperatur gasförmige Chlor z.B. zur Desinfektion im Schwimmbad, im Trinkwasser oder in Reinigungsmitteln. Wenn man lange schwimmt, braucht man in einem Schwimmbad, welches Chlor verwendet, eine Chlorbrille. Wozu eigentlich?
Die Aufgabe des Chlors ist die Desinfektion (=Abtöten von Keimen). Es regiert mit der Zelloberfläche der Keime und zerstört sie durch Oxidation. Chlor ist demzufolge eine sehr reaktionsfreudige Verbindung.
Im Ersten Weltkrieg wurde es als Kampfgas verwendet.
Worauf beruht diese Wirkung?
Chlor reagiert mit Wasser zu Salzsäure: Cl2 + H2O ---> HCl + HOCl + E
bzw: 2Cl2 + 2H2O ---> 4HCl + O2 + E
Chlor existiert in der Natur, da es ein sehr reaktionsfreudiges Element ist, nicht in elementarer Form, sondern kommt nur als Halogenid (z.B. in Salzen) vor.
Im Menschen kennt man folgende Chlorverbindungen:
NaCl, KCl, MgCl2 , HCl im Magen
Weitere Verwendung von Chlor:
https://de.wikipedia.org/wiki/Fluor
https://de.wikipedia.org/wiki/Chlor
https://de.wikipedia.org/wiki/Brom
https://de.wikipedia.org/wiki/Iod
In drei Reagenzgläser wird jeweils etwas Kaliumchlorid, Kaliumbromid und Kaliumiodid zugefügt (als Feststoff der als Lösung). Diese werden mit wenigen Tropen verdünnter Salpetersäure angesäuert und dann mit wenigen Tropfen Silbernitratlösung versetzt.
Im Anschluss wird versucht, die hellen Niederschläge mit etwas verdünntem (bzw. wenn es nicht geht mit konzentriertem) Ammoniak aufzulösen.
Kaliumchlorid |
Kaliumbromid |
Kaliumiodid |
|
+ Silbernitratlösung |
weißer Niederschlag |
gelblicher Niederschlag
|
gelber Niederschlag
|
=> Bildung von Silberchlorid (AgCl)
Silberchlorid ist löslich in verd. Ammoniak |
=> Bildung von Silberbromid (AgBr)
Silberbromid ist nur noch in konzentriertem Ammoniak löslich! |
=> Bildung von Silberiodid (AgI)
Silberiodid ist unlöslich in verd. und konz. Ammoniak |
Reaktionsgleichungen:
Bildung von Silberchlorid (weiß) und Kaliumnitrat: KCl + AgNO3 --> AgCl + KNO3
Bildung von Silberbromid (gelblich) und Kaliumnitrat: KBr + AgNO3 --> AgBr + KNO3
Bildung von Silberiodid (gelb) und Kaliumnitrat: KI + AgNO3 --> AgI + KNO3
Silberhalogenide sind lichtempfindlich. Das heißt sie oxidieren unter Lichteinfluss (sehr schnell!). Deswegen wurden sie für Filmplatten und fotografische Filme sowie das Drehen von analogen Kinofilmen verwendet.
V: Etwa 3 Spatel Kaliumpermanganat werden aus einem aufgesetzten Tropftrichter langsam mit konzentrierter Salzsäure betropft.
Das sich entwickelnde Chlorgas wird für die folgenden Versuche in einem dickwandigen Becherglas aufgefangen (mit einer Glasplatten bedeckt).
Das überschüssige Gas wird durch Wasser und Natronlauge geleitet, so dass es keinen Schaden anrichten kann.
S: Kaliumpermanganat + Salzsäure ---> Chlor + Wasser + [Manganionen] + Kaliumionen + E
[2MnO4- + 16H+ + 10Cl– ---> 2Mn2+ + 5Cl2 + 8H2O ]
1. Chlor löst sich in Wasser: Cl2 + H2O ---> HCl + HOCl
2. Chlor reagiert mit Natriumhydroxid: Cl2 + NaOH ---> NaCl + HOCl
Chlor entreißt vielen Verbindungen den Wasserstoff.
V: Bleichen eines Laubblattes
B: Entfärbung
S: Cl2 zerstört Blütenfarbstoff
V: Verbrennen von Fe
B: Fe brennt, brauner Rauch
S: 2Fe + 3Cl2 ---> 2 FeCl3
Brom ist das einzige bei Raumtemperatur und Normaldruck flüssige Nichtmetallelement. Es ähnelt in vielen seiner Eigenschaften dem Chlor, nur ist es weniger reaktiv. Aufgrund seines stechenden Geruchs schlug Joseph Louis Gay-Lussac den Namen Brom (von altgriechisch brómos = Gestank) vor. Es ist äußerst giftig, seine Dämpfe sollten nicht eingeatmet werden, die Flüssigkeit sollte nicht die Haut berühren.
Verwendung der Bromverbindungen:
Iod ist wenig reaktiv. Reagiert mit einigen Metallen: Zn + I2 ---> ZnI2 + E
Mg + I2 ---> MgI2 + E
allg. Formel |
z.B. die Chlor-Sauerstoffsäuren |
|||
HXO |
Hypohalogenige Säure |
HClO |
Hypochlorige Säure |
|
HXO2 |
Halogenige Säure |
HClO2 |
Chlorige Säure |
|
HXO3 |
Halogensäure |
HClO3 |
Chlorsäure |
|
HXO4 |
Perhalogensäure |
HClO4 |
Perchlorsäure |
V: Apparatur zur Chlorentwicklung s. Versuch 1. Das entstehende Chlorgas wird in einen mit Wasser gefüllten Standzylinder eingeleitet, bis sich das Wasser grünlich färbt. Es lösen sich 2 bis 3 Raumteile Chlor in einem Raumteil Wasser. Chlor reagiert nur in geringem Maße chemisch mit Wasser:
Cl2 + H2O -> HOCl+ HCl
Hinweis: Chlorwasser muss in dunklen Flaschen aufbewahrt werden, da es sich unter Lichteinwirkung zersetzt. Benötigt man Chlorwasser, jedoch kein Chlorgas, führt man den Versuch im Freien durch.
Mit Chlorwasser können das Blattgrün und die Blütenfarbstoffe von Pflanzen zerstört werden. Man befreit zunächst das Blatt von seiner Wachsschicht mit Hilfe von Chloroform. Anschließend übergießt man es mit Chlorwasser. Nach kurzer Zeit ist es ausgebleicht.
In den mit Chlorgas und Sand gefüllten Standzylinder aus Versuch 1 hält man mit der Tiegelzange erhitzte Stahlwolle, die sich daraufhin entzündet. Der Sand schützt den Zylinder vor heißem tropfendem Metall. Dieser Versuch kann ebenso mit Natrium oder anderen Metallen durchgeführt werden. Die Metalle reagieren zu den entsprechenden Chloriden.
Für den Einsatz von Natrium muss zunächst ein Reagenzglas ausgeblasen werden. In dieses gibt man ein Stück des Metalls, das in der Bunsenbrennerflamme geschmolzen wird. Das Reagenzglas wird dann in den mit Chlorgas gefüllten Zylinder gehalten: Heftige Reaktion!
2 Fe + 3 Cl2 ---> 2 FeCl3 + E
2 Na + Cl 2 ---> 2 NaCl + E
a) mit Wasserstoff
b) mit Terpentinöl
a) Ein dickwandiger Stanzylinder wird mit Wasserstoff gefüllt und mit einer Glasplatte abgedeckt. Auf diesen stellt man einen der mit Chlor gefüllten Zylinder aus Versuch 1 und zieht die Glasplatten
zur Mischung der beiden Gase heraus. Danach werden die Zylinder wieder abgedeckt. Nacheinander nähert man den Bunsenbrenner den Mündungen. Die Gasgemische explodieren unter der
Hitzeeinwirkung bzw. reagieren mit pfeifendem Geräusch. Mit einem feuchten Indikatorpapier kann in den Zylindern Säure (HCI) nachgewiesen werden.
Start: E + Cl ---> 2 Cl·
Kette: Cl· + H 2 ---> HCl + H·
H·+ Cl ---> HCl + Cl·
Hinweis: Der Arbeitsplatz sollte abgedunkelt sein, da auch durch kurzwelliges Licht die Spaltung der Chlormoleküle ausgelöst werden kann.
Eine Zündung des Gasgemisches ist auch durch einen Elektronenblitz oder durch ein abbrennendes Magnesiumband möglich. Dann allerdings arbeitet man mit Reagenzglasmengen. Der Stöpsel wird
locker aufgesetzt und ein Drahtkorb als Splitterschutz verwendet.
b) Ein mit Terpentinöl getränktes Stück Papier wird mit der Tiegelzange in einen mit Chlor gefüllten Standzylinder gehalten. Rauchentwicklung und Entzünden deuten auf eine Reaktion des Terpentins mit
dem Chlor hin. Variation: Brennende Kerze in ein Chlorgasvolumen eintauchen.
In einen der mit Chlorgas gefüllten Standzylinder gibt man ein grünes Blatt oder eine farbige Blüte, deren Wachsschicht vorher mit Chloroform entfernt wurde und beobachtet nach kurzer Zeit eine
deutliche Ausbleichung der Pflanzenfarbstoffe. Die Bleichwirkung beruht auf atomarem Sauerstoff, der bei der Reaktion von Chlor mit Wasser
entsteht: H2O + Cl2 ---> 2 HCI + <O>
Der Feuchtigkeitsgehalt des Chlors spielt daher eine Rolle!
In einen erwärmten Kolben gibt man ein paar Körnchen Iod und verschließt ihn. Das Iod sublimiert, wodurch sich der Kolben violett färbt.
Etwas Iod wird in einer Abdampfschale mit Magnesiumpulver gemischt. Durch Zugabe einiger Tropfen Wasser reagiert das Gemisch unter Entwicklung violetter Ioddämpfe spontan zu Magnesiumiodid.
Dieser Versuch eignet sich zur Demonstration einer starken Redoxreaktion.
Mg + I2 ---> Mg2+ + 2 I- + E
In je ein Reagenzglas werden Lösungen von Natriumchlorid, Kaliumbromid bzw. Kaliumiodid gegeben. Die Lösungen werden mit einigen Tropfen Silbernitrat versetzt. Die Halogenide bilden unterschiedlich
gefärbte Niederschläge.
In ein erstes Reagenzglaspaar werden Lösungen von Kaliumbromid bzw. Kaliumiodid gegeben, die anschließend mit Chloroform unterschichtet werden. In beide werden einige Tropfen Chlorwasser
zugetropft. Durch Schütteln löst sich entstehendes Brom bzw. Iod in der Chloroformphase, die dadurch bräunlich bzw. violett wird.
In ein zweites Reagensglaspaar werden Kaliumiodid- bzw. Kaliumchloridlösung gefüllt, die wiederum mit Chloroform unterschichtet werden. Nach Zutropfen von Bromwasser und Schütteln färbt sich
nur die Chloroformphase des Reagenzglases mit der Kaliumiodidlösung. Chlor kann durch Bromwasser nicht freigesetzt werden.
Brom ist eines der Halogene. Diese Hauptgruppe enthält viele unangenehme, und schädliche Elemente. Fluor kann als das reaktivste Element bezeichnet werden, auch Chlor ist schwer zu handhaben. Es ist ebenfalls sehr gefährlich. Fluor und Chlor sind bei Raumtemperatur gasförmig.
Brom als nächstes Element in dieser Reihe ist beim Einatmen giftig, es verätzt die Haut und ist wasserschädigend. Deshalb wurde der folgende Versuch auch im Abzug durchgeführt.
Der Vergleich der Viskositäten (= Dickflüssigkeit) bei 20°C zeigt dies:
Wasser: 1,0087 mm²/s
Brom: 0,314 mm²/s => Brom ist ca. 3 mal dünnflüssiger als Wasser!
Brom ist so dünnflüssig, es tropft bereits von selbst aus der Pipette!
Versuch: Brom wird mit einer Pipette in eine Petrischale gegeben und man beobachtet die Verdunstung:
Nun verdunstet das Brom. Bild 3 nach ca. 1mn, Bild 4 nach 4 min.:
Brom hat den Schmelzpunkt von -7,2 °C und den Siedepunkt von 58,8 °C. Der Siedepunkt ist weniger als 40°C von Raumtemperatur entfernt und somit befindet man sich schon nahe am Siedepunkt.
Zum Vergleich: 60°C heißes Wasser dampft ebenfalls, auch hier ist die Differenz ca. 100°C zum Siedepunkt.
Verstärkend wirkt die geringe Viskosität von Brom. Es ist so dünnflüssig, dass es sich leicht als Tropfen verteilt und so eine vergleichsweise große Oberfläche einnimmt.
es gilt: je größer die Oberfläche, desto schneller die Verdunstung.
Wasser würde bei gleicher Menge eher einen hohen Tropfen bilden.
Zusatzinformationen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Brom
Die Elemente der 8. Hauptgruppe (Helium, Neon, Argon, Krypton, Xenon und Radon ) werden als Edelgase bezeichnet. Sie sind farb-, geruchlose Gase, die (fast) nicht reagieren. Der Grund hierfür ist, dass sie voll besetzte Elektronenwolken besitzen.
Die Edelgase werden durch fraktionierte Destillation aus Luft dargestellt. Helium kann außerdem aus Erdgas gewonnen werden, in dem es zu ca. 8 % vorkommen kann2. Bei der Abkühlung auf –205 °C bleibt nur Helium gasförmig zurück.
Verwendung
Zusatzinformationen:
Heliumgefüllte Ballons
Um schnell mal einen Überblick über die Elemente des PSE zu bekommen, ist es gut, wenn man ein paar tendenzielle Regeln über die Zusammenhänge kennt. Dein neues Wissen über die Elementhauptgruppen kann Dir helfen, ein paar Regeln abzuleiten.
Regeln :
- nimmt innerhalb der Periode ab
- nimmt innerhalb der Gruppen zu
- äußert sich in Wärmeleitfähigkeit, elektrischer Leitfähigkeit und metallischem Glanz
- nimmt innerhalb einer Periode von links nach rechts ab
- nimmt innerhalb der Gruppe ab
- nimmt innerhalb der Periode zu
- nimmt innerhalb der Periode zu
- nimmt innerhalb der Hauptgruppe ab
- innerhalb einer Periode wird der Atomradius kleiner, somit nimmt die Elektronenaffinität zu. Das heißt, sie wird stärker negativ.
Begründung: Ein kleines Atom nimmt leichter Elektronen auf als ein großes.
Metalle |
Halbmetalle |
Nichtmetalle |
I |
II |
III |
IV |
V |
VI |
VII |
VIII |
|||||||||||
1 |
H
|
He |
||||||||||||||||
2 |
Li
|
Be |
B |
C |
N |
O |
F |
Ne |
||||||||||
3 |
Na
|
Mg |
Al |
Si |
P |
S |
Cl |
Ar |
||||||||||
4 |
K
|
Ca |
Sc |
Ti |
V |
Cr |
Mn |
Fe |
Co
|
Ni |
Cu |
Zn |
Ga |
Ge |
As |
Se |
Br |
Kr |
5 |
Rb
|
Sr |
Y |
Zr |
Nb |
Mo |
Tc |
Ru |
Rh |
Pd |
Ag |
|
In |
Sn |
Sb |
Te |
I |
Xe |
6 |
Cs
|
Ba |
La |
Hf |
Ta |
W |
Re |
Os |
Ir |
Pt
|
Au |
Hg |
Tl |
Pb |
|
|
At |
|
7 |
Fr
|
Ra |
Ac |
Rf |
Db |
|
Bh |
Hs |
Mt |
Da |
Das Periodensystem
Im PSE sind die Elemente nach steigender ............................ zeilenweise angeordnet. Elemente mit ähnlichen Eigenschaften stehen dabei untereinander. Das PSE ist aufgebaut aus acht ........................................ und sieben
........................................ . Zwischen der zweiten und der dritten Hauptgruppe befinden sich die ................................ sowie die Actinoide und die Lanthanoide.
Elementgruppe
Entsprechend der Anzahl an .................................... unterscheidet man 8 Hauptgruppen. Alle ........................... einer HG haben dabei die gleiche Anzahl an Außenelektronen.Dabei zeigen die Elemente einer Gruppe oft abgestufte
............................. . Einige Hauptgruppen tragen besondere Namen:
1. HG: …………………… 2. HG …………………… 6. HG: Chalkogene 7. HG …………………… 8. HG ……………………
Elementperiode:
Eine Periode ist eine Zeile im Periodensystem. Alle Elemente einer Periode haben die gleiche Anzahl an Elektronenwolken. Innerhalb der Elementperiode nimmt von Element zu Element die ............................ und die ......................... um den Faktor .... zu. Die erste Periode, enthält nur die zwei Elemente …………………… und …………………… .
Metalle:
Metalle zeichnen sich durch die Eigenschaften ..........................., ............................., ........................ und durch ............................... aus. Bei Metallen liegen positive ............................... mit frei beweglichen .................................. vor. Diese Anordnung bezeichnet man als ................................. .
Nichtmetalle:
Die Nichtmetalle zeigen keine metallischen ............................. Sie sind z.B. spröde und leiten nicht den elektr. Strom (eine Ausnahme dazu ist ....................)
Einige liegen als mehratomige Moleküle vor (O2, N2, H2 sowie die Elemente der 7. HG: F2, Cl2, Br2, I2 sowie O3, P4, S8).
Halbmetalle:
Halbmetalle stehen zwischen den ......................... und den ....................... . Dementsprechend zeigen sie Eigenschaften, die „dazwischen“ liegen, wie z.B. mittlere Leitfähigkeit. Bei Normalbedingungen sind sie alle ................................ .
Besondere Verwendung finden sie in der Halbleiterindustrie als .......................... von Widerstände, Transistoren und Computerspeicher
Die Alkalimetalle (1. Hauptgruppe)
Die Elemente der ersten HG (außer ...................... !) bezeichnet man als Alkalimetalle. Sie besitzen nur ein ................................ . Sie zeichnen sich durch ......................................., ......................................, .................................. und ................................. aus
Die Erdalkalimetalle (2. Hauptgruppe)
Alle Elemente dieser HG haben 2 .......................... Einige Erdalkalimetalle sowie die Alkalimetalle zeigen charakteristische ...........................: Ca rot, Sr karminrot und Ba grün). ..... und ..... zeigen keine Flammenfärbung. Die ............................. der Erdalkalimetalle mit Wasser nimmt innerhalb der HG zum ....................... hin zu. Es entstehen bei dieser Reaktion .............................. und Hydroxidlösungen.
Die Halogene (7. Hauptgruppe)
Innerhalb der Gruppe nehmen Schmelz- und Siedepunkte zu. Fluor und Chlor liegen als ........................., Brom als ........................ und Iod liegt als .......................... vor. Mit Metallen bilden sie ........................... . Deshalb werden sie auch als .............................. bezeichnet.
Die Edelgase (8. Hauptgruppe)
Die Elemente der 8. HG ...................... nicht mit anderen Elementen - sie sind sehr reaktionsträge. Sie sind farb- und geruchlose, nicht brennbare und kaum wasserlösliche Gase. Sie kommen nur .................... vor, da sie chemisch nahezu keine ................................ eingehen können.
Man findet Edelgase in der ......................... zu einem geringen Anteil.
Sicherlich wunderst Du Dich nun, warum in einem Kapitel über die Hauptgruppen nun eine Periode erwähnt wird. Ganz einfach, in der dritten Periode sind wesentliche Elemente vorhanden, die im Chemieunterricht immer wieder eine Rolle spielen und anhand deren man die allgemeinen Regeln:
Na |
Mg |
Al |
Si |
P |
S |
Cl |
Ar |
Metalle |
Halbmetall |
Nichtmetalle |
Wie erklärt man sich die Ionisierungsenergie anhand des Bohrschen Atommodells/ Elektronenhüllen-Atommodells?
=> e- wird ganz aus dem Anziehungsbereich des Atomkerns entfernt!
z. B. H (g) --> H+ (g) + e- DH = 1312 kJ/mol
Ionisierungsenergie [eV] |
|
C -> C+ |
11,3 |
C+ -> C2+ |
24,4 |
C2+ -> C3+ |
47,9 |
C3+ -> C4+ |
64,5 |
C4+ -> C5+ |
392 |
1. Wie kann man die Stabilität der Edelgase mit den Ionisierungsenergien erklären?
Kapitel 9: Gruppen des PSE - (Tipp: Wiederhole das Arbeitsblatt: „das Periodensystem der Elemente“)