Formelspickzettel
n = m/M
c = n/V
ρ = m/V
Vm = V/n
m/M = V/Vm
Für die Oberstufe:
p · V = n · Rm · T
k = A · e (-EA / R·T)
Kannst Du Dich noch an das Gesetz der vielfachen Massenverhältnisse erinnern? Wenn nicht, wiederhole kurz das entsprechende Kapitel.
FeS : 1 Atom Eisen reagiert mit einem Atom Schwefel
FeS2 : 1 Atom Eisen reagiert mit zwei Atomen Schwefel
Der Index hinter den Elementsymbolen gibt das Zahlenverhältnis der Atome in der Formel zueinander an.
=> Die Masse steht immer im Verhältnis zur Anzahl der Atome, da diese nicht teilbar sind!
=> In 7g Fe sind genauso viele Atome wie in 4g Schwefel.
Diese Betrachtungen haben wir bisher immer auf eines oder wenige Atome bezogen. Auch in Reaktionsgleichungen hat man bisher immer mit geringen Anzahlen an Atomen gearbeitet. Da aber in der Natur nur sehr selten einzelne Atome vorkommen, sondern in der Regel sehr sehr viele, benötigt man zum praktischen Umgang mit Atomen ein neues Hilfsmittel zur Vereinfachung und vor allem zu praktischen Berechnung.
Der Chemiker Avogadro1 erkannte als erster das Problem, dass die sehr kleinen Atome schon in sehr geringen Stoffportionen in sehr hoher Anzahl vorliegen. Denn oft ist es im Laboralltag oder bei der Erforschung von unbekannten Stoffen nötig zu wissen, wie viele Teilchen in einer bestimmten Stoffportion vorhanden sind. Aber natürlich sind die Teilchenmengen zum Abzählen viel zu groß.
Avogadro benötige eine Zahl, um diese großen Mengen von Atomen beschreiben zu können und um schließlich damit auch rechnen zu können (ohne dabei Zahlen mit mehr als 20 Nullen notieren zu müssen).
Auf dem Markt hatte er beobachtet, dass 12 Eier zu einem Dutzend zusammengefasst werden. Menschen haben so etwas schon immer gemacht, so ist zum Beispiel auch die Mengenangabe „Dutzend“ für 12 Teilchen entstanden. Konnte er einen ähnlichen Trick für Atome benutzen?
Er fasste zur Vereinfachung die großen Anzahlmengen der Atome zu einer kleineren Zahl zusammen und nannte diese dann Stoffmenge (mit der Einheit „mol“).
Avogadro legte fest: 1 mol entspricht 6,022·1023 Atomen (=602 200 000 000 000 000 000 000 Atome)
1 mol ist die Stoffportion in der 6,022 · 1023 Teilchen enthalten sind.
Die Stoffmenge wird mit dem Buchstaben „n“ als Größe angegeben. Ihre Einheit ist [mol].
Bezieht man diese Zahl auf eine bestimmte Anzahl an Atomen oder Molekülen, spricht man auch von der Stoffmenge „n“.
Manchmal möchte man, z.B. um sich die atomaren Verhältnisse besser vorzustellen, die Anzahl an Teilchen in einer gewissen Stoffportion berechnen. Das ist mit der Avogadro Zahl nicht schwer.
Möchte man Errechnen, wie viele Teilchen in einem Mol sind, so kann man einfach mit der Avogadrozahl multiplizieren:
Beispiel: Bestimme die Anzahl an Teilen in 1,5 mol Zucker:
1,5mol · 6,022·1023 Teilchen/ mol = 9,033 · 1023 Teilchen
n · Avogadro Zahl = Anzahl an Teilchen
Wie wir wissen, wird die Atommasse in „units“ angegeben. Das hilft, auszurechnen, wie viele Atome in 12g Kohlenstoff enthalten sind.
Gegeben: 1u entspricht 1/12 C-Atom => 1 C-Atom entspricht 12u
Formel: ma(C) = 12 u
Gesucht: n(C) = 12g/ (12u · 1,6605 · 10-24g/u) = 1/ 1,6605 • 10-24g = 6,022 · 1023
Aufgaben:
Zusatzinformationen
https://de.wikipedia.org/wiki/Stoffmenge, https://de.wikipedia.org/wiki/Avogadro
https://de.wikipedia.org/wiki/Avogadro-Konstante
Ein Chemiker will natürlich auch wissen, was denn jetzt eigentlich so einzelnes Atom wiegt! Vermutlich weißt Du schon, wie man die Atommasse bestimmt.
Z.B.: ein Cu-Blech wiegt 63,5 g. Eine Messung ergibt, es enthält genau 6,022 1023 Atome (=1mol)
Wie viel wiegt jetzt ein Atom?
m(Cu-Atom) = 63,5 g : 6,022 1023 Atome = 1,055 10-22 g/Atom
Diese Zahl ist natürlich absolut unhandlich und viel zu klein, um damit zu rechnen. Keine Waage der Welt, könnte auch nur annähernd solche Massen wiegen (im Labor sind schon drei Nachkommastellen schwer zu wiegen... an 22 Nachkommastellen, wollen wir da lieber nicht denken :-) )
Wir machen es wie der Juwelier3. Wir führen eine eigene Masseneinheit für Atome ein. Die Chemiker haben lange gerätselt, wie sie die neue Einheit nennen können und benannten sie schließlich mit dem englischen Wort für Einheit „unit“.
Die Einheit der Atommasse ist „unit“.
Im PSE sind die Massen der Atome in units [u] angegeben.
Während Dalton noch alle Massen im PSE auf das Gas Wasserstoff bezog, bezieht man heute alle Massen der Elemente auf den Kohlenstoff.
Er ist fest und lässt sich leicht wiegen.
Es wurde auf 12u festgesetzt.
Wie viel g sind jetzt ein u?
1 u =1/12 der Masse des Kohlenstoffatoms => 1u = 1,6605 · 10-24g
Sicher hast Du Dich nun schon gefragt, woher Chemiker überhaupt wissen, wie viele Atome z.B. in einem Stück Kohle enthalten sind?4 Vielleicht hilft Dir ein Vergleich, um auf die Lösung zu kommen:
Ein Gedankenexperiment hilft uns dabei: Wie kann man bestimmen, wie viele (gleiche) Centmünzen in einer Streichholzschachtel sind, ohne diese zu öffnen oder die Cent einzeln abzuzählen?
Richtig, man kann sie wiegen! Wenn Du die Masse einer Münze kennst, kannst Du leicht die Anzahl in der Streichholzschachtel durch Division bestimmen:
Anzahl Münzen = Masse aller Münzen / Masse einer Münze
Zusammenhang zwischen Masse und (Stoff)menge:
Wenn 1 Cent 2g wiegt und die Schachtel mit allen Centmünzen 18g wiegt, dann sind 9 Münzen in der Schachtel.
Masse aller Münzen 18g
Anzahl an Münzen = ———————————— = ———— = 9 Centmünzen
Masse einer Münze 2g
Beziehen wir das nun auf die Massen von Atomen:
Man hat also 12g Kohlenstoff, (z.B. ein kleines Stück Kohle). Man kennt die Masse und möchte nun wissen wie viel Atome es sind.
M = molare Masse [g/mol] (=Umrechnungsfaktor zwischen Masse und Stoffmenge5)
m = Masse in g
n = Stoffmenge (also Anzahl an Atomen in mol)
Masse aller Teilchen m
Anzahl an Teilchen = Stoffmenge n = ——————————— = ——— = n
Masse eines Teilchens M
=> m = M · n
=> M = m / n
Die molare Masse ist ein Umrechnungsfaktor zwischen der Masse und der Stoffmenge. Ihr Wert kann leicht aus dem PSE abgelesen werden.
Er entspricht dem Wert der Atom- (bzw. Molekül-) Masse. Ihre Einheit ist [g/mol].
=> 1 mol Kohlenstoff hat die molare Masse 12,001 g/mol
=> 12,001 g C entsprechen 1mol
In der Laborpraxis ist das nun ganz einfach:
Hat man von einem beliebigen Stoff die Stoffmenge 1mol, enthält diese immer 6,022·1023 Teilchen! Die Atommasse dieser Stoffmenge (von einem mol eines Teilchens) entspricht also immer die Masse dieses Elements in Gramm:
1 mol He-Atome wiegen 4g (MHe = 4g/mol) (1 H-Atom wiegt 1u)
1 mol Sauerstoffgas (O2) wiegt 2 · 16g (MO2 = 32g/mol) (1 O-Atom wiegt 16u)
Auch für Verbindungen kann die molare Masse angegeben werden. Sie ergibt sich einfach durch
Addieren der Atommassen der Elemente, die in einer Verbindung enthalten sind:
z. B.: Bestimme die relative Molekülmasse von Wasser (von Zucker)
M(H2O) = 2 · 1,008u + 16,00u = 18,016u
=> 1 mol Wasser wiegt 18g (MH2O = 18g/mol)
M(C6H12O6) = 6 M(C) + 12 M(H) + 6 M(O)
= (6 · 12 + 12 · 1 + 6 · 16) g/mol
= 180 g/mol
=> 1 mol Zucker (C6H12O6) wiegt demzufolge 180g.
Zusatzinformationen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Molare_Masse
https://de.wikipedia.org/wiki/Mol_Stoffmenge
International hat man sich 1960 auf ein einheitliches Einheitensystem für physikalische Größen geeinigt. Einheiten, welche nicht durch andere Einheiten ausgedrückt werden können, nennt man SI-Einheiten (von frz.: Système international d’unités).
Man hat sieben SI-Basiseinheiten festgelegt. Alle anderen Einheiten, können durch SI-Einheiten ausgedrückt werden (so ist die Maßeinheit von Druck, das Pascal, keine SI-Einheit, sondern eine zusammengesetzte Einheit (1 Pa = 1kg/(m·s2)).
Größe |
Einheitenname |
Einheit |
Länge |
Meter |
m |
Masse |
Kilogramm |
kg |
Zeit |
Sekunde |
s |
elektrische Stromstärke |
Ampère |
A |
Temperatur |
Kelvin |
K |
Stoffmenge |
Mol |
mol |
Lichtstärke |
Candela |
cd |
Alle internationalen Einheiten werden kleingeschrieben, es sei denn, dass der Name der Einheit von einer Person abgeleitet wurde. Auch „l“ für Liter wird kleingeschrieben! Das große „L“ für Liter wurde ausnahmsweise als alternatives Einheitenzeichen zugelassen, um Verwechslungen des Buchstabens l mit der Ziffer 1 zu vermeiden. Dies findet man aber vor allem im englischen und französischen Sprachraum.
Zusatzinformationen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Internationales_Einheitensystem
Du kennst nun die Anzahl an Atomen in einem 12,00g schweren Kohlenstoffstückchen, aber wie viele Atome sind in einem doppelt so schweren Kohlestückchen enthalten? Notiere die Zahl ;-)
Bestimme die Stoffmenge und die Anzahl an Molekülen in 100,00g Zucker (C6H12O6).
Bestimme die Stoffmenge von 1,000kg Eisen.
1 Liter Schwefelsäure enthält 18,00 mol Schwefelsäuremoleküle. Bestimme die Masse.
10,00g Magnesium reagieren mit Salzsäure zu einem Gas und einem Salz.
a) Stelle die Reaktionsgleichung auf
b) Bestimme die Stoffmenge an Magnesium und die Anzahl an Atomen
c) Bestimme beide Werte auch für das Salz.
d) Bestimme die Masse des Salzes.
Welche Stoffmenge ist in einer mit Wasser gefüllten Badewanne (200l) enthalten?
(Dichte von Wasser: ρ = 1,00g/ml)
Befinden sich mehr Atome in 1,000kg Gold oder in 150,000g Aluminium?
Eine Stoffportion hat eine Masse von 1,520g. Die Stoffmenge beträgt 0,033mol. Wie lautet die molare Masse des unbekannten Reinstoffs.
Es ist gewünscht für ein Experiment eine 0,100molare Silbernitratlösung darzustellen. Wie muss man vorgehen? (Tipp: molar bedeutet mol/l)
Bei der Verbrennung von 1,00l Benzin (entspricht einer Autofahrt von ca. 10-14km) entsteht 2,32kg CO2. Das entspricht einem Volumen von ca. 1000l! Berechne die Anzahl an entstehenden CO2-Molekülen. Das entspricht einem Volumen von ca. 1000l! Berechne die Anzahl an entstehenden CO2-Molekülen.
8)
m= 1,52 g.
M= ?
n= 0,033 mol
m 1,52g
M = —— = ————— = 46 g/mol Die molare Masse der Stoffportion ist 46 g/mol.
n 0,033mol
9) Ziel: Herstellung einer Lösung mit 0,1mol/l Silbernitratlösung
MSilbernitrat = 169,87 g/mol
nSilbernitrat = 0,1mol
mSilbernitrat = ?
m = M · n => m = 169,87 g/mol · 0,1mol = 16,987g Silbernitrat
16,987g Silbernitrat müssen also abgewogen werden, um dann im Messzylinder mit destilliertem Wasser auf die 1Liter-Marke gefüllt werden.
Mit dem Begriff der Dichte haben wir uns schon ganz am Anfang des Chemiekurses beschäftigt. Hier noch einmal das Wichtigste und einige Übungen zur Berechnung.
Die Problemfrage lautet: Wie kann man zwei Körper unterschiedlicher Form hinsichtlich ihres Gewichtes vergleichen?
Eigentlich gar nicht! Ein großer Ordner aus Papier und Pappe wird schwerer sein als ein Eisennagel. Aber ist Papier damit schwerer als Eisen?
Zum exakten Vergleich, muss man immer das Volumen mit in Betracht ziehen, sonst könnte man meinen, Papier sei schwerer als Eisen.
Ein Körper (z.B. ein Aluminiumstückchen) wird gewogen und sein Volumen bestimmt (z.B. durch Ansteigen von Flüssigkeit in einem Standzylinder.).
Durch Wiegen und Verdrängung von Wasser im Messzylinder kann immer das Volumen eines Körpers und somit seine Dichte leicht bestimmt werden.
Es gilt: 1l entspricht 1000cm3.
Die Dichte (Formelzeichen: ρ (griechisch: rho)), ist das Verhältnis der Masse (m) eines Körpers zu seinem Volumen (V). Die Dichte ist eine Stoffeigenschaft.
m
ρ = ————
V
Die Einheit der Dichte ist kg/m3.
Oft ist die Dichte jedoch in g/cm3 angegeben.
Manchmal wird die Dichte auch als spezifisches Gewicht ausgedrückt6.
Stoff |
Dichte in g/cm3 |
Platin |
21,45 |
Gold |
19,32 |
Wolfram |
19,25 |
Uran |
18,05 |
Quecksilber |
13,59 |
Blei |
11,34 |
Silber |
10,49 |
Wismut |
9,8 |
Kupfer |
8,95 |
Nickel |
8,9 |
Konstantan |
8,8 |
Kadmium |
8,6 |
Messing |
8,5 |
Bronze |
8 |
Eisen |
7,86 |
Stahl |
7,8 |
Zinn |
7,28 |
Zink |
7,13 |
Chrom |
6,92 |
Titan |
4,5 |
Kohlenstoff |
3,51 |
Aluminium |
2,7 |
Glas |
2 |
Silizium |
2,33 |
Schwefel |
2,07 |
Beton |
2 |
Phosphor |
1,82 |
Beryllium |
1,8 |
Magnesium |
1,73 |
Sand |
1,65 |
Meerwasser |
1,03 |
Wasser (bei 3,98 °C) |
1 |
Eis (bei 0 °C) |
0,92 |
Holz |
0,90 |
Schmieröl |
0,9 |
Alkohol/ Spiritus |
0,79 |
Benzin |
0,68 |
Kalium |
0,68 |
Schaumstoff |
0,035 |
Kohlenstoffdioxid |
1,250 ·10-3 |
Luft |
1,290 ·10-3 |
Umfangreiche Tabellen unter:
1.
V = 4dm3 = 4·103 cm3
ρ = 13,3 g/cm3
m = ?
m
ρ = ——— => m = ρ·V => 4·103 cm3 · 13,3 g/cm3 = 77,2kg (bissel schwer, für die Schulter ;-) )
V
2.
ρBenzin = 0,7 g/ cm3
ρÖl = 0,9 g/ cm3
ρWasser = 1 g/ cm3
Vergleicht man nun jeweils 1 kg jeder Substanz, so benötigt die Substanz mit der geringsten Dichte das meiste Volumen.
=> VBenzin = 0,7l
VÖl = 0,9l
VWasser = 1l
3.
V = 960 m3
ρ = 2,0 g/cm3 entspricht 2000kg/m3
m = ?
m = ρ · V = 2000 kg/m3 · 960 m3 = 1920000kg
Es werden 1920t Beton benötigt... Hut ab, das ist ein echt schwerer Boden...
4.
ρHg = 13,6 g/ cm3
mHg = 9000g
V = ?
V = m/ρ = 9000g/ 13,6 g/ cm3 = 661 cm3
=> Ja, man kann es in eine 0,7l Flasche einfüllen.
5.
VH2O = 1l
mFlasche = 1,4kg
V = ?
ρWasser = 1g/ cm3
ρGlas = 2,5 g/ cm3
=> Masse des Wassers = mWasser = ρ · V
= 1g/ cm3 · 1000cm3 => 1l Wasser hat eine Masse von 1000g => Die leere Flasche wiegt 400g.
8a) Zuerst berechnet man die Konzentration einer 37%ige Salzsäure:
MHCl = 36,46 g/mol
DichteHCl : 1,19 g/cm3
Aus der Prozentangabe weiß man, dass in 1000g 37%iger Salzsäure also 370g HCl-Gas gelöst sind. Aber wie viel ist das pro Liter?
m
ρ = ——— => ρ · V = m => m = 1,19g/cm3 · 1000cm3 = 1190g
V
Ein Liter 37%ige Salzsäure wiegt also 1190g! 37% davon sind also 1190g · 0,37 = 440,3 g
Diesen Wert können wir nun in die Gleichung zur molaren Masse einsetzen:
nHCl = ?
mHCl = 440,3g
MHCl = 36,46 g/mol
n = m / M => n = 440,3 g : 36,46 g/mol = 12,07 mol (gilt für einen Liter!)
37%ige Salzsäure besitzt eine Molkonzentration von ca. 12 mol/l.
8b) Aus dieser 37%iger Salzsäure soll eine 1molare Lösung hergestellt werden. Aus a) wissen wir, das ein Liter 12mol enthält. Welches Volumen braucht man also für 1 mol?
Rrrrichtig: 1/12 l = 0,0833 Liter :-)
Damit man ein Liter dieser verdünnten Lösung bekommt, muss man 0,0833 Liter 37%ige Salzsäure mit Wasser auf 1 Liter Lösung auffüllen!
Der italienische Graf Amedeo Avogadro (1776-1856) war zugleich Physiker und Chemiker und führte Untersuchungen mit Gasen durch. Ihn beschäftigte vor allem die Frage nach dem Volumen von Gasen. Durch seine Forschungen gelangte er schließlich zu einem erstaunlichen Gesetz:
Satz des AVOGADRO:
Verschiedene Gase haben bei gleichem Druck und gleicher Temperatur das gleiche Volumen
und enthalten somit die gleiche Anzahl an Teilchen (Molekülen oder Atomen).
Mit diesem Wissen ausgestattet, stellte er weitere Forschungen an und bestimmte nun die (relative) Atommasse von gasförmigen Elementen. Dies hatte wegen der schlechten Verfügbarkeit und der schwierigen Handhabbarkeit vor ihm noch niemand versucht.
Er definierte die so genannte Avogadro-Konstante8, nach der in einem Mol, die Anzahl von genau 6,0221367 · 1023 Molekülen oder Atomen angibt. Heute spricht man auch von „Stoffmenge“.
Avogadros Forschungen waren zwar derart grundlegend und wichtig, dennoch waren sie zu seiner Zeit sehr umstritten. Heute weiß man, das ein Mol einer Substanz stets dieselbe Anzahl von Teilchen hat, unabhängig davon, ob sie fest, flüssig oder gasförmig vorliegt.
(Zusatzinformationen unter https://de.wikipedia.org/wiki/Avogadro)
1l Wasserstoffgas [H2] enthält genau so viele Wasserstoffmoleküle, wie 1l Chlorgas Cl2 - Moleküle
H2 + Cl2 ---> 2 HCl + E
d.h.: 1l = x mol H2 + 1l = x mol Cl2 ---> 2 ·1l = 2 · x mol HCl + E
Konsequenzen: Das bedeutet, dass das Massenverhältnis m(H) : m(Cl) sich durch einfaches Wägen der beiden Gasportionen und Dividieren der erhaltenen Ergebnisse durch den kleineren Massenwert ermitteln lässt:
m(H)/m(Cl) = 1/35
=> Ein Chloratom ist also 35mal schwerer, als ein Wasserstoffatom. So kann man die Atommassen relativ zueinander bestimmen:
=> M(H) = 1u M(Cl) = 35u => 1u = 1,661·10-24g
Auf diesem Wege lassen sich die relativen Atommassen aller verdampfbaren Elemente ermitteln.
Anwendung: Mit „units“ zu rechnen ist im Alltag allerdings nicht immer praktikabel, da nur wenige Menschen dies verstehen. Die gebräuchliche und auch im Laboralltag angewendete Masseneinheit ist nicht das „unit“, sondern das „Gramm“. Ersetzt man also bei den Atommassenangaben die Einheit „unit“ durch „Gramm“, so erhält man von jedem Element eine genaue Stoffmenge (n), die der Chemiker als 1mol dieses Elements bezeichnet. Die dazugehörige Masse wird als Molare Masse (M) bezeichnet und besitzt die Einheit g/mol.
M(H) = 1,0 g/mol M(Cl) = 35,5 g/mol M(HCl) = 36,5 g/mol
=> 1mol Chlorwasserstoffgas hat ein Gewicht von 36,5g
Nun müssen nur noch die Regeln für Gase aufgestellt werden, dann hast Du bereits alles Wichtige gelernt. Bei Gasen gab es ja eine Besonderheit, die Avogadro entdeckt hatte.
Stell Dir vor: Ein Gas nimmt bei 0°C und 1013 hPa ein Volumen von 1,4 l ein. Könnte man die vorhandene Stoffmenge bestimmen, obwohl man nicht weiß welches Gas vorliegt? (Vergleich: zwei gefüllte Luftballons).
Die Frage, die sich stellt: Gibt es einen Umrechnungsfaktor zwischen Volumen und Stoffmenge?
Bedenke:
Wenn gleiche Volumen verschiedener Gase unter gleichem Druck und gleicher Temperatur immer die gleiche Anzahl von Teilchen enthalten (Gesetz des Avogadro), so besitzt doch die Stoffmenge 1 mol aller Gase unter gleichen Bedingungen auch immer das gleiche Volumen, oder?
=> Bei gleichem Volumen ist unabhängig vom Gas immer die gleiche Stoffmenge vorhanden.
Nur welche Stoffmenge ist dies?
es gilt: V (eines Gases) ist proportional zu n
=> V = n · VM
VM = molares Volumen [l/mol]
=> V = n · 22,4 l/ mol
=> n = 10l / 22,4 l/ mol = 0,45 mol
Das molare Volumen ist ein Umrechnungsfaktor zwischen Stoffmenge und Volumen. Für Gase9 hat es bei Normalbedingungen (0°C und 1013 hPa) immer den Wert 22,4 l/mol.
=> Das Molare Volumen VM ist für Gase eine unveränderbare Konstante: VM = 22,4 l/mol
=> 22,4 l eines beliebigen Gases enthalten 1mol Teilchen.
Beachte: der genaue Wert gilt nach Avogadro nur für Normalbedingungen:
Molare Volumen bei Normalbedingungen (0°C (=273K), 1013,25 hPa) = 22,413996 l/mol
Im Labor sind allerdings höhere Temperaturen üblich, deshalb rechnet man hier oft mit den angepassten Standardbedingungen:
Molare Volumen bei Standardbedingungen (25°C (=298K), 1013,25 hPa) = 24,4640424 l/mol
Beispielaufgabe:
Welches Volumen nehmen 10mol Wasserstoff (bzw. 10l Erdgas?) ein?
V = VM . n = 22,4 l/mol => 10mol = 224 l (das gilt für alle Gase!)
Zusatzinformationen:
Für alle Rechnung mit Gasen gelten, sofern nicht anders angegeben, Normalbedingungen
Größe |
Symbol |
Einheit |
Stoffmenge |
n |
mol |
Masse |
m |
g |
Atommasse |
m |
u |
Molare Masse |
M |
g/mol |
Volumen |
V |
l |
Molares Volumen |
Vm |
l/mol |
Avogadrozahl |
NA |
mol-1 |
Stoffmengenkonzentration |
c |
mol/l |
Stoffmenge (n) und Molare Masse (M):
n (mol) = m / M
=> m = n · M
=> n = m/ M
Stoffmenge (n) und Molarem Volumen (VM):
VM = V/ n
=> n = V / VM
=> V = VM· n
Stoffmenge (n) und Konzentration (c):
c = n / V(Lösung)
Dichte:
δ = m/ V
=> δ · V = m
molare Masse und molares Volumen:
m/M = V/VM
bzw: n · M = δ · V
Aufgaben mit mittlerem Niveau:
1. Wie groß ist die molare Masse von: H, O, H2O, HCl, H3PO4?
2. Wie viele Atome sind in 6g Zucker enthalten?
3. 5g Calcium reagieren mit Salzsäure zu einem Gas und einem Salz.
a) Stelle die Reaktionsgleichung auf.
b) Bestimme die Stoffmenge an Calcium.
c) Bestimme beide Werte auch für das Salz.
4. Eine Stoffportion hat eine Masse von 1,52g. Die Stoffmenge beträgt 0,033mol. Wie lautet die molare Masse des unbekannten Reinstoffes? Um welchen Stoff handelt es sich?
Hilfen für Aufgaben mit mittlerem Niveau:
1. Die molare Masse kann im PSE abgelesen werden.
2. Die Anzahl an Atomen kann über die Stoffmenge bestimmt werden. Errechne zuerst diese Stoffmenge und wandle dann mit der Avogadrozahl um.
3. Das Salz ist Calciumchlorid. Wie bestimmt man seine Formel?
4. Schau mal im PSE, ob Du die molare Masse zuordnen kannst... ;-)
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Aufgaben mit hohem Niveau:
1. Wie groß ist die molare Masse von: H, O2, H2O, HNO3, H3PO4, C8H14, C6H12O6?
2. Wie viele Atome sind in 6g Zucker enthalten? Wie viele in 60g?
3. Überprüfe: 1000000 Millionen Moleküle Pb sind schwerer als 10 000 000 Moleküle Aluminium
4. 5g Calcium reagieren mit Salzsäure und bilden dabei zwei Produkte, von denen eines ein Salz ist.
a) Stelle die Reaktionsgleichung auf und bestimme die Stoffmenge an Calcium und die Anzahl an Atomen
b) Bestimme beide Werte auch für das Salz
5. Eine Stoffportion hat eine Masse von 1,52g. Die Stoffmenge beträgt 0,033mol. Bestimme über die molare Masse den Namen des Stoffes.
Hilfen für Aufgaben mit hohem Niveau:
1. Die molare Masse kann im PSE abgelesen werden.
2. Die Anzahl an Atomen kann man aus dem Produkt aus molarer Masse und Avogadrozahl bestimmt werden.
3. Berechne die beiden Massen unabhängig voneinander.
4. Ein Produkt ist Wasserstoff.
5. Siehe PSE ;-)
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Aufgaben mit Expertenniveau:
1. 5,00g Calcium reagieren mit Salzsäure und bilden dabei zwei Produkte, von denen eines ein Salz ist.
a) Stelle die Reaktionsgleichung auf und bestimme die Stoffmenge an Calcium und die Anzahl an Atomen.
b) Bestimme beide Werte auch für das Salz.
2. 1,000kg Gold und 150,000g Aluminium werden verglichen. Treffe Aussagen hinsichtlich molarer Masse, der Stoffmenge (in welcher Stoffportion befinden sich mehr Atome?) und der Teilchenanzahl.
3. Eine Stoffportion hat eine Masse von 1,52g. Die Stoffmenge beträgt 0,033mol. Bestimme den Namen des Stoffes.
4. Es ist gewünscht für ein Experiment eine 0,1molare Silbernitratlösung darzustellen. Wie muss man vorgehen? (Tipp: molar bedeutet mol/l)
5. Bei der Verbrennung von 1,00l Benzin (entspricht einer Autofahrt von ca. 10-14km) entsteht 2,32kg CO2. Das entspricht einem Volumen von ca. 1000l! Wie viele Moleküle CO2 entstehen?
Hilfen für Aufgaben mit Expertenniveau:
1. Erdalkalimetalle bilden mit Säureresten oft Salze
2. Berechne zuerst soweit noch notwendig n, m, M
3. Berechne die molare Masse und vergleiche mit dem PSE
4. Bedenke, 1l Wasser entspricht 1000ml, diese wiegen 1000g
Ölsäure ist eine Substanz, die sich auf Wasser solange fein verteilt, bis eine Schicht entsteht, bei der ein Molekül neben einem anderen liegt und keine Stapel mehr vorliegen. Die Höhe dieser Schicht ist also genau so hoch, wie der Durchmesser eines Moleküls.
Um diesen zu bestimmen, wird Ölsäure 1/ 2000 in Benzin verdünnt .
V: 0,1cm3 Ölsäure wird in 200 cm3 Benzin verdünnt. Davon wird 1 cm3 abgefüllt und durch Zählen der Tropfen einer Pipette bestimmt, wie viel Tropfen dies entspricht (ca. 72):
1 Tropfen entspricht dann ca. 0,7 · 10-5 cm3 Ölsäure
Gemessen wird dann die Fläche, die ein solcher Tropfen auf einer Wasseroberfläche hat
(mit Korkspänen und Millimeterpapier)
Berechnung: V= F·h
Wenn wir jetzt alles aus diesem Kapitel zusammenfassen, dann lässt sich nun viel mehr aus einer Reaktionsgleichung ablesen, als Du vermutlich bis jetzt vermutet hast!
Eine kleine Warnung: Auch wenn das beim ersten Lesen jetzt recht einfach und trivial wirkt, so sind die dahinter liegenden Aussagen es nicht! Denke einmal Zeile für Zeile über diese Aussagen nach!
Reaktions- gleichung: |
O2 |
+ |
2 H2 |
---> |
2 H2O |
|
Qualitative Aussage: |
Sauerstoff |
+ |
Wasserstoff |
---> |
Wasser |
|
Quantitative Aussagen: |
||||||
Mengen: |
1 Molekül O2 |
+ |
2 Moleküle H2 |
2 Moleküle H2O |
||
1 mol O2 |
+ |
2 mol H2 |
---> |
2 mol H2O |
||
Masse: |
1 . 32 u |
+ |
2 . 2 u |
---> |
2 . 18 u |
|
1 . 32 g |
+ |
2 . 2 g |
---> |
2 . 18 g |
||
Volumen |
1 . 22,4 l |
+ |
2 . 22,4 l |
---> |
2 . 22,4 l |
Hinweis: Die beteiligte Energie der Reaktion kann zusätzlich noch angegeben werden. Die Angabe dieser Energie (auch Reaktionsenthalpie genannt) ermöglicht Aussagen und Berechnungen zu exakten Energiebeteiligung:
ΔE(Knallgasreaktion) = - 286 kJ => exotherme Reaktion
Aufgaben:
1. Nenne Aussagen der folgenden Reaktionsgleichungen.
N2 + 3 H2 + E ---> 2 NH3
CH4 + 3 O2 ---> CO2 + 2 H2O + E
4Fe + 3O2 ---> 2Fe2O3 + E
2. Bei der Verbrennung von 10g Schwefel entsteht der Feststoff SO3.
a) Stelle die Reaktionsgleichung auf.
b) Wie viel Produkt entsteht aus 10g Schwefel?
c) Wie viel Sauerstoff wurde bei dieser Verbrennung benötigt?
V: In einem Reagenzglas mit seitlichem Auslassrohr bzw. einem mit durchbohrtem Stopfen werden 0,100g Mg gefüllt und mit ca. 5cam HCl überschichtet. Das Reagenzglas wird sofort verschlossen und das Gas (vorsichtig) mit einem Kolbenprober aufgefangen. Die Gasmenge wird bestimmt und anschließend berechnet, ob man das komplette Gas aufgefangen hat.
B: Das Gemisch wird warm, ein Gas bildet sich, es entstehen ...ml Gas
S: Magnesium reagiert unter Wärmebildung mit Salzsäure. Die entstehende Wärme erwärmt die Flüssigkeit.
Magnesium + Salzsäure ---> Magnesiumchlorid + Wasserstoff + E
Mg + 2HCl ---> MgCl2 + H2 + E
Berechnung: Welches Volumen müsste theoretisch entstehen?
gesucht: V(H2) = ?
gegeben: Vm = 22,4 l/mol => die Berechnung mit V = Vm · n ist nicht möglich, da n nicht gegeben ist.
Aus den Aussagen der Reaktionsgleichung folgt aber, dass die Stoffmengen der Ausgangsstoffe und die Stoffmengen der Produkte miteinander im angegebenen Verhältnis stehen.
Das heißt:
1 mol Mg + 2 mol HCl ---> 1 mol MgCl2 + 1 mol H2
bzw. n mol Mg + 2n mol HCl ---> n mol MgCl2 + n mol H2
Mit anderen Worten, wenn man die Stoffmenge von Mg kennt, dann weiß man auch die Stoffmenge des entstehenden H2.
m(Mg) = 0,100g
M(Mg) = 24,305g/mol
n(Mg) = gesucht = n(H2) n= m/M
0,100g
=> ——————— = 0,0041mol Mg bzw. H2
24,305g/mol
Dieser Wert wird nun in die erste Gleichung eingesetzt und man erhält:
V = Vm · n = 22,413mol/l · 0,0041mol = 0,0922l (= 92,2ml) H2 entstehen tatsächlich
Die Anzahl an Teilen in einer Lösung ist für Chemiker oft sehr interessant. Diese haben wir mithilfe der molaren Masse gut berechnen können. Die Anzahl an Teilchen wird in mol angegeben.
Nur ist der Vergleich zweier Lösungen schwierig, wenn man zwei Lösungen mit verschiedenen Volumina hat. Wir brauchen also eine neue Größe, die diesen Vergleich erlaubt.
Eine Problemfrage verdeutlicht dies:
Ist eine Säure A mit 1 mol Säureteilchen in 100ml Wasser stärker oder schwächer, als die gleiche Säure B mit 0,5 mol Säureteilchen in 75ml Wasser?
Um eine korrekte und vergleichbare Aussage zu treffen, sollte das Volumen keine Rolle spielen. Man kann also durch das Volumen teilen, sodass das Ergebnis vom Volumen unabhängig ist. Der entstehende Wert wird Konzentration genannt. Sein Symbol ist c und die Maßeinheit [mol/l]
n
c = ------
V
Umgerechnet:
n = c · V
V= n/c
Zum Vergleich: Wenn ein Auto mit 100km/h fährt, dann interessiert uns die tatsächliche Zeit auch nicht, deswegen teilt man durch die Zeit: V = s/t (km pro Stunde). Gleiches macht man bei der Konzentration.
Zur oben gestellten Aufgabe:
Lösung A:
V = 100ml = 0,1l
n = 1mol
=> c = n/V = 1mol / 0,1l = 10 mol/l (also eine sehr starke, hochkonzentrierte Säure!
Lösung B:
V = 75ml = 0,075l
n = 0,5mol
=> c = n/V = 0,5mol / 0,075l = 6,66 mol/l (auch eine starke Säure, aber schwächer als Säure A!)
Lösung A ist die stärkere Säure, da sie mehr Säureteilchen pro Volumen enthält!
Zusatzinformationen:
Beachte, wie immer beim chemischen Rechnen Groß- und Kleinschreibung. Die Konzentration und die Stoffmenge haben Kleinbuchstaben (c, n). Das Volumen einen Großbuchstaben (V).
Aufgaben zur „molaren Masse“:
Aufgaben zum „molaren Volumen“:
(Für alle Berechnungen gelten Normalbedingungen)
Aufgaben zur „molaren Masse und dem „molaren Volumen“:
Aufgaben zur „mol. Masse, dem „mol. Volumen“ und der Dichte:
Aufgaben zur „Konzentration“:
Messgröße |
Symbol |
Einheit |
Masse |
m |
g (kg) |
Volumen |
V |
l |
Dichte |
ρ |
g/ml |
Stoffmengea) |
n |
mol |
molare Masseb) |
M |
g/mol |
Konzentration = Molarität |
c |
mol/l |
Energie |
E |
J = kg·m2/s2 |
Energie (früher, aber noch gebräuchlich) |
E |
Kalorie, 1 cal entspricht 1.484 J |
Energie (im atomaren Bereich) |
E |
1 eV entspricht 1.6·10-19J |
Reaktions-Enthalpie |
ΔH |
kJ/mol |
(absolute) Temperatur |
T |
K |
Reaktions-Entropie |
ΔS |
kJ/mol·K |
Druck |
P |
Pa = N/m2 |
Druck (früher, aber noch gebräuchlich) |
Bar |
1 bar = 105 Pa |
Ladung |
C |
Coulomb |
Es gibt verschiedene Spezialfälle des allgemeinen Gasgesetzes, welche einen Zusammenhang zwischen zwei Größen herstellen, während alle anderen Größen konstant gehalten werden. Erklärt und nicht nur empirisch abgeleitet werden diese Zusammenhänge zwischen den Zustandsgrößen eines Gases durch dessen Teilchencharakter, also durch die kinetische Gastheorie.
Unabhängig voneinander haben der irische Physiker Iren Robert Boyle (1662) und der Franzose Edme Mariotte (1676) dieses Gesetz formuliert.
Dieses Gesetz sagt aus, dass der Druck idealer Gase bei gleichbleibender Temperatur und gleichbleibender Stoffmenge umgekehrt proportional zum Volumen ist.
Würde man also den Druck auf eine bestimmte vorher festgelegt Menge Gas erhöhen, wird das Volumen entsprechend verkleinert. Umgekehrt sorgt eine Verringerung des Drucks für eine Ausdehnung des Gases, also eine Vergrößerung des Volumens.
Für T = konstant sowie n = konstant gilt:
1 p1 V2
p ~ ——— => p · V = konstant => —— = ———
V p2 V1
Jacques Charles (1787) und Joseph Louis Gay-Lussac (1802) beschrieben in diesem Gesetz, dass das Volumen idealer Gase bei gleichbleibendem Druck und gleichbleibender Stoffmenge direkt proportional zur Temperatur ist.
Somit dehnt sich ein Gas bei einer Erhöhung der Temperatur aus und verringert sein Volumen bei Abkühlung. Dieser Zusammenhang wurde erkannt.
Für p = konstant und n = konstant gilt:
V V1 T1
T ~ V => —— = konstant => —— = ———
T V2 T2
Zusatzinformationen:
Fasst man die bisherigen Gasgesetze in einer Gleichung zusammen, so erhält man die thermische Zustandsgleichung idealer Gase, welche auch allgemeines Gasgesetz bezeichnet wird. Obwohl es sich bei diesem Gesetz nur um eine Näherung handelt, ist sie in ihren Ergebnissen doch sehr präzise!
Aus dieser allgemeinen Gasgleichung sagt somit auch aus, dass die Innere Energie eines Idealen Gases unabhängig von Druck und Volumen ist und somit nur von der Temperatur abhängt! (Also aus der kinetischen Energie der Eigen- und Wärmebewegung der Moleküle!)
p · V = n · Rm · T
p · VM = Rm · T
Rm - universelle oder molare Gaskonstante = 8,314472 J / (mol · K)
VM - molares Volumen
n - Stoffmenge
Die Arrhenius-Gleichung wurde von dem finnischen Physiker Svante Arrhenius aufgestellt. Sie beschreibt die Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeitskonstante k von der Temperatur.
k = A · e (-EA / R·T)
A = präexponentieller Faktor (bzw. Frequenzfaktor), welcher nach der Stoßtheorie dem Produkt aus der Stoßzahl Z und dem Orientierungsfaktor P entspricht.
EA = Aktivierungsenergie in [J/mol]
e = 2,718281828459... (Eulersche Zahl)
R = 8,314 J/(K mol) (allgemeine Gaskonstante)
T = absolute Temperatur [K]
k = Reaktionsgeschwindigkeitskonstante
Eine wesentliche Aussage dieser Gleichung, die auch durch die RGT-Regel bestätigt wird, ist, dass die Reaktionsgeschwindigkeit mit ansteigender Temperatur zunimmt.
Zusatzinformationen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gasgesetz
https://de.wikipedia.org/wiki/Universelle_Gaskonstante
Auch diese Gleichung ist nicht 100%ig exakt (vor allem, weil A minimal temperaturabhängig ist). Sie ist aber eine sehr gute Näherung!
Viele weitere Aufgaben findest Du in den Kapiteln der Oberstufe. Vor allem in den Kapiteln zum chemischen Gleichgewicht, zum Löslichkeitsgleichgewicht und zur Säure-Base Chemie
Fußnoten:
1 Lorenzo Romano Amedeo Carlo Avogadro (1778 - 1856) studierte zunächst Jura, er stammte aus einer Juristenfamilie. 1796 wurde er Doktor des kanonischen Rechts. Seit 1800 studierte er Mathematik und Physik, was seinen Neigungen eher entsprach. 1809 wurde er Professor für Naturphilosophie am Liceo Vercelli in Turin. Hier erarbeitete er seine Molekularhypothese.
3 Die Juweliere führten das „Karat“ ein (1 metrisches Karat = 200 mg (=0,2g))
4 Kleines Gedankenexperiment: Wenn alle Menschen der Erde gleichzeitig die Atome von nur einem mol Kohlenstoff zählen würden und pro Sekunde 4 Teilchen zählten, so würden sie ca. 1 Million Jahre brauchen!
5 Entspricht der Masse eines Centstücks im oberen Bsp.
6 Die Dichte sollte aber nicht mit dem spezifischen Gewicht verwechselt werden; diese ist zwar sehr ähnlich zur Dichte, unterscheidet sich aber in einem Punkt: Während bei der Dichte das Volumen im Verhältnis zur Masse steht, geschieht dies beim spezifischen Gewicht mit dem Volumen und der Gewichtskraft. Weil Masse und Gewicht aber gleichgesetzt sind, entfällt der geringfügige, zahlenmäßige Unterschied zwischen Dichte und spezifischem Gewicht.
7 Salzsäure entsteht bei der Reaktion von gasförmigen Chlorwasserstoffgas (HCl) mit Wasser. Deshalb ist eine Konzentration größer als 37% auch nicht möglich! D.h. 37%ige Salzsäure ist maximal konzentrierte Salzsäure!
8Die Avogadro-Konstante wird in Gleichungen als NA angegeben, manchmal auch als L (Loschmidt-Zahl).
9 bei Flüssigkeiten ist der Wert stoffspezifisch.