Man wurde auf die Hormone Anfang des 20. Jahrhunderts aufmerksam. Sie sind für die Übertragung von Informationen innerhalb des Körpers notwendig. Sie werden in Hormondrüsen gebildet (so genannte endokrine Drüsen) und werden dann in das Blut abgegeben. Von dort werden sie im ganzen (!) Körper verteilt und sie gelangen so nach einiger Zeit an die Organe.
Dabei wirken sie nicht auf alle Organe und auch nicht immer gleich. Man spricht von so genannten Zielorganen. An deren Zellen befinden sich spezielle Bindungsstellen (=Rezeptoren). Hormone binden an diese und lösen so eine Reaktion aus. Andere Hormone wirken innerhalb von Zellen, z.B. auf das Erbgut (z.B. Steroidhormone). Hormone wirken schon in sehr geringen Konzentrationen.
Bei Pflanzen gibt es einige wenige vergleichbare Substanzen, sie werden als Phytohormone bezeichnet. Vergleichbar mit den tierischen Hormonen können sie über eine größere Distanz wirken.
Hormon: Substanz, die in best. Körperregionen in Drüsen gebildet und als Botenstoff mit dem Blut zu dem Zielorgan befördert wird (Griech: hormeo = antreiben). Sie wirken in kleinsten Mengen und regeln bzw. steuern.
Der Körper von allen Wirbeltieren verfügt über zwei informationsverarbeitende Systeme, das Nervensystem und das Hormonsystem. Beide Systeme sind miteinander in besonderen Stellen verknüpft und sie können sich auch gegenseitig beeinflussen. Allerdings arbeitet jedes der beiden Systeme vom anderen unabhängig. Hormone sind Botenstoffe, welche als chemische Verbindungen Nachrichten übermitteln. Hormone werden von Hormondrüsen im Körper selbst hergestellt (in winzigen Konzentrationen) und dann über den Blutkreislauf im Körper verteilt.
Sie wirken in äußerst geringen Konzentrationen (z.B. Thyroxin: 1: 500 Mio., Adrenalin: 1:1 Mio.)
Hormone sind nicht dauerhaft im Blut. Durch Zellen und Gewebe, werden sie schnell wieder abgebaut und dann mit dem Harn ausgeschieden (dort sind sie messbar, z.B. die Reste der Schwangerschaftshormone können durch Teststreifen mithilfe eines Schwangerschaftstests gemessen werden).
Glucocorticoide werden zusätzlich in der Leber abgebaut und dann mit dem Gallensaft ausgeschieden. Dies betrifft auch viele Steroidhormone.
Quelle Bild: public domain by Wikicommons.org: upload by Markus Manske, thank you; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Moreschi_giovane.jpg
Allessandro Moreschi war ein bekannter Eunuch, der in Italien lebte. Er war Sänger für den Papst und bekannt für seine reine und hohe Knabenstimme, der er sein Leben lang behielt. Er war einer der letzten „Kastratensänger“. Im 18. Jahrhundert lebten vermutlich 500 000 Eunuchen in Italien. Sie waren vor allem als Sänger bezahlt, da es für reiche Familien „schick“ war bekannte Sänger zu haben. Typisch für Eunuchen war neben der kürzeren Lebenserwartung „verweiblichterer“ sowie aufgedunsener Körper und kaum männliche Körpermerkmale. Ursache für das Ausbleiben seiner männlichen Körpermerkmale ist die vermutlich im Alter von 9 Jahren durchgeführte Kastration, die man nach der damals üblichen Meinung als Schutz vor der Seuche Cholera durchführte. Ohne seine Hoden konnte er keine ausreichenden Mengen an Testosteron bilden, so dass sein Körper nie die sonst üblichen Veränderungen der Pubertät durchlief.
Es gibt zwei informationsverarbeitende Systeme im Körper, das Nervensystem und das Hormonsystem. Dementsprechend muss man beide auch immer etwas vergleichen. Über das Nervensystem findest Du Informationen im entsprechenden Kapitel.
Hormone wirken in äußerst geringen Konzentrationen:
Hormone werden meist schon sehr kurz nach ihrer Freisetzung wieder abgebaut. Dies geschieht in dafür vorgesehenen Zellen und Geweben. Einige Hormone werden mit dem Harn ausgeschieden (das erlaubt beispielsweise Schwangerschaftstests mit Urin!). Auch in der Leber werden viele Hormone abgebaut (z.B. Glucocorticoide). Steroidhormone hingegen werden durch den Gallensaft ausgeschieden.
1849 führte der Göttinger Arzt und Forscher Berthold Versuche mit Hähnen durch. Berthold hatte erfahren, dass bei kastrierten jungen Hähnen deren sekundären Geschlechtsmerkmale (u.a. Halslappen und der Kamm) kleiner werden und sich zurückbilden. Biologisch nennt man diese Tiere Kapaune.
Bertholds Versuch bestand darin, einer Gruppe von Hähnen die vorher bei der Kastration entnommenen Keimdrüsen an anderen Körperstellen (z. B. unter der Rückenhaut oder in der Bauchhöhle) wieder einzupflanzen. Berthold vermutete, dass die Änderungen im Aussehen der sekundären Geschlechtsorgane wieder verschwinden würden.
Seine Hypothese erwies sich als richtig! Bei allen Hähnen entstanden für eine Zeitlang wieder die sekundären Geschlechtsorgane. Außerdem beobachtete er, das kastrierte Hähne ohne Keimdrüsen eine heisere Stimme hatten und selten kämpften. Die Hähne, welche nun wieder über die Inhaltsstoffe der eingepflanzten Keimdrüsen verfügten kämpften wieder häufiger und bekamen wieder eine normale Stimme. Berthold schloss daraus, dass in den Keimdrüsen Stoffe gebildet werden, welche Verhalten und Aussehen stark beeinflussen.
Er untersuchte daraufhin die Keimdrüsen mit einem Mikroskop und entdeckte keine Verbindungen zum Nervensystem. Er vermutete daraufhin einen chemischen Stoff als Auslöser der Veränderungen.
(griech. (h)ormao = ich treibe an) Hormone sind Botenstoffe, die in speziellen Hormondrüsen gebildet werden und mit dem Blut zu den Wirkungsorten transportiert werden. Sie sind nicht artspezifisch, aber wirkungsspezifisch. Hormone übermitteln „Nachrichten und sie werden im Körper selbst hergestellt.
Im Unterschied zu Enzymen wirken sie nur auf lebende Zellen.
Hormone wirken in kleinsten Mengen und regeln bzw. steuern.
Einige Hormone sind Peptidhormone, bestehen also aus einer Kette von Aminosäuren.
Einige einfach aufgebaute Hormone sind Aminosäurederivate (=sind aus AS hervorgegangen)
Einige Hormone sind Abkömmlinge des Cholesterins. Sie heißen auch Steroidhormone
Einige Hormone sind aus Fettsäuren gebildet
Nervensystem |
Hormonsystem |
|
Struktur |
eigenes Leitungsnetz |
Verteilung über das Blut und durch Diffusion |
Informationsübertragung |
elektrische Impulse (AP´s) |
chemische Botenstoffe |
Ausbreitungsgeschwindigkeit |
schnell |
langsam |
Wirkung |
kurzfristig |
Langfristige Wirkung |
Wirkungsort |
Synapsen / postsynaptische Rezeptoren |
Zielzellen mit Rezeptoren |
Transmitter |
Hormon |
|
Bildungsort |
Endknöpfchen/synaptische Vesikel |
Drüsen/Gewebe |
Wirkungsort |
Postsynaptische Rezeptoren |
Rezeptoren der Zielzellen |
Reichweite |
sehr kurz: synaptischer Spalt |
groß: gesamter Körper |
< style="margin-top: 0.04cm;">Transport | passiv: Diffusion | passiv: Blutstrom |
Wirkungsdauer |
sehr kurz (msec) |
lang anhaltend (min) |
Gemeinsamkeiten |
Chemische Botenstoffe Bindung an spezifische Rezeptoren Abbau in unwirksame Produkte |
Das Nervensystem und das Hormonsystem ergänzen sich in ihrer Wirkung!
Sichtbar ist dies zum Beispiel bei Stressreaktionen, wo Adrenalin sowohl als Transmitter als auch als Hormon mitwirkt.
Zusatzinformationen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Alessandro_Moreschi
Schreibe auf die Linie den Namen der Drüse und das Hormon
Hormondrüse |
Hormone |
Wirkung |
Zirbeldrüse |
Epiphysin, Melatonin |
regelt den Tagesrhythmus |
Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) |
TSH, FSH, |
übergeordnete Drüse, regelt durch Hormonabgabe die untergeordneten Hormondrüsen, welche daraufhin mit der Produktion ihrer Hormone beginnen. |
Somatotropes Hormon |
aktiviert die Schilddrüse, Geburtswehen, Milchproduktion, Blutdrucksteigerung, Wasserrückgewinnung, Reifung von Geschlechtszellen, Produktion von Sexualhormonen, Wachstumshormone, Längenwachstum der Knochen, Eiweiß- und Fettabbau |
|
Schilddrüse |
Thyroxin |
Wachstum, Regelung der Stoffwechselaktivität - erhöht den Grundumsatz |
Nebenschilddrüsen |
Parathormon |
Regulierung des Mineralstoffwechsels - Calcium- und Phosphatgehalt des Blutes werden erhöht |
Thymusdrüse |
Thymosin |
stärkt die Immunabwehr, Wachstum, Rückbildung bei Geschlechtsreife |
Nebennieren |
Adrenalin, Noradrenalin, Kortisol |
Blutdrucksteigerung, Blutzuckererhöhung, Regelung des Wasserhaushalts und des Mineralstoffwechsels, Glucose- und Glycogenbildung |
Bauchspeicheldrüse |
Insulin, Glukagon |
Blutzuckerregulation |
Keimdrüsen der Frau |
Östrogene, Progesteron |
Ausbildung sekundärer Geschlechtsmerkmale, Keimzellenreifung, Sexualverhalten, Zyklus der Gebärmutterschleimhaut Reifung der Eizellen |
Keimdrüsen des Mannes |
Testosteron |
Spermienbildung und -reifung, Ausbildung der männlichen sekundären Geschlechtsmerkmale Muskelwachstum usw. |
Einstieg: Im Supermarkt gibt es neben dem üblichen Kochsalz auch Iodsalz zu kaufen. Es wird mengenmäßig in Deutschland häufiger verwendet als das reine Kochsalz.
Weißt Du eigentlich, wofür die Menschen so viel Iodsalz brauchen. Angeblich soll es ja ganz gesund sein...
Im süddeutschen Raum herrscht Iodmangel, da im Boden kaum Iodsalze zu finden sind. Aus diesem Grunde enthalten Pflanzen auch kaum Iod. Sehr viel Iod ist in Meerwasser vorhanden, so dass Algen und Fische sehr viel davon aufnehmen.
Iod ist ein wichtiger Baustein des Schilddrüsenhormons Thyroxin. Fehlt es kommt es, kann kein Hormon mehr gebildet werden und es kommt zu Hormonmangel, dieser verursacht weitere Probleme und in schweren Fällen Krankheiten (z.B.: Kropf). In Süddeutschland sind aus diesem Grunde zum Beispiel Wurstprodukte mit Iod angereichert.
Fehlt das Schilddrüsenhormon, kann der Körper die aufgenommene Nahrung nicht mehr angemessen in Energie umwandeln. Störungen des Herz-Kreislauf-Systems, der Wärmeregulation, des Körpergewichts und der persönlichen Leistungsfähigkeit sind nur einige der Folgen.
Es gibt aber auch den umgekehrten Fall: Die Schilddrüse produziert zu viel Hormone. Eine solche Schilddrüsenüberfunktion äußert sich häufig durch Herzklopfen, verstärktes Schwitzen, Durchfälle und Gewichtsabnahme. Regelkreise halten die Hormonkonzentration im Gleichgewicht.
- produziert das Hormon „Thyroxin“
- Steuerung des Wachstums junger Menschen
- Antrieb des Stoffwechsels (Regulation des Grundumsatzes) „Körperwärme-Produktion“
- Die Schilddrüse wird durch Hormone gesteuert.
Wo findet also Hormonwirkung statt?
- an Organen, die von der Schilddrüse entfernt sind
Auf welchem Wege gelangt das Hormon von der Schilddrüse zum Zielorgan?
- Hormone werden über das Blut transportiert
Unterschied zum Nervensystem? („Vorteile-Nachteile dieser Methode)
- die hormonelle Wirkung ist langsamer, aber länger anhaltend als die von Nervenimpulsen
Def. Hormon: Substanz, die in best. Körperregionen in Drüsen gebildet und als Botenstoff mit dem Blut zu dem Zielorgan befördert wird (Griech: hormeo = antreiben). Sie wirken in kleinsten Mengen und regeln bzw. steuern.
Über ein Szintigramm (Computerbild) kann die Funktion der Schilddrüse dargestellt werden.
Nervensystem Hormonsystem
- schnelle Informationsleitung - langsame Informationsleitung
- kurze Wirkdauer - lange Wirkdauer
- Nervenfortleitung: 120 m/s - Hormonelle Fortleitung: max. 1 m/s
=> Gehirn-Zehe ~ 20 ms ~3s
(eher wie Kabelanschluss) (eher wie TV/ Radioübertragung (ungerichteter))
Über den Hypothalamus sind Hormon- und Nervensystem miteinander verknüpft.
Info: Konz: 0,1 mg Cortisol/ 100 ml Blut => 5mg/ 5l (?) Tagesproduktion: 30mg
Warum merkt der Mensch die Wirkung der Hormone meist nicht?
- unbewusstes Wirken, langsam => nicht v. Großhirn gesteuert
Oberste Kontrollinstanz ist der Hypothalamus1. Er empfängt die Nervenimpulse des Gehirns und sendet daraufhin Hormone zu der Hypophyse. Sie wiederum sendet Hormone zu allen anderen Hormondrüsen des Körpers.
Hypothalamus
(Am Übergang zw. Hirnstamm und Großhirn)
↓
Hormone
↓
Hypophyse
(Hirnanhangsdrüse -
Unterseite des Zwischenhirns)
↓
Hormone
↓
Hormondrüsen
↓
Hormone
↓
Zielorgane
Die oberste Instanz des Hormonsystems ist der Hypothalamus. Er ist verbunden mit den Nervenzellen des Gehirns und verarbeitet auch dessen Nervenimpulse. Bei Bedarf schüttet er Hormone aus, welche zur Hypophyse gelangen. Diese wiederum schüttet daraufhin Hormone aus, welche über das Blut zu allen anderen Hormondrüsen des Körpers gelangen.
Auch die Hypophyse ist mit dem Nervensystem des Menschen verbunden. Sie besteht im Inneren aus Bläschen, welche von einer einfachen Zellschicht umgeben sind. Diese Zellen bilden das Hormon Thyroxin, welches dann in den Bläschen im Inneren vorläufig gespeichert und bei Hormonbedarf freigegeben wird.
Hormondrüse |
Erfolgsorgan |
|||
Thyroidea |
||||
TSH |
Thyroxin |
|||
Hypophyse |
---> |
Schilddrüse |
---> |
Herz, Muskeln, |
ca. 120 mg/d |
Leber u.a. |
|||
Die Hypophyse produziert das Hormon TSH: Schilddrüsen (Thyroidea) stimulierendes Hormon.
Die Schilddrüse wiederum produziert daraufhin das Hormon Thyroxin, welches dann am Erfolgsorgan wirkt.
Wirkung von Thyroxin:
- Stoffwechselsteigerung
- Einfluss auf Wachstum und Entwicklung
Die zentrale Verknüpfungsstelle zwischen Nerven- und Hormonsystem ist die Hypophyse.
Die Schilddrüse besteht aus Bläschen, die von einer einschichtigen Lage aus Zellen umgeben sind. Die Zellen bilden das Hormon Thyroxin. Es wird in den Bläschen gespeichert und bei Bedarf freigegeben.
Hypothalamus |
Soll-Wert |
Hypophyse |
Ist-Wert |
|
(Führungsglied) |
(Regler / Fühler) |
|||
TSH |
||||
Iod ---> |
Schilddrüse |
|||
Thyroxin |
||||
t½ = 7 Tage |
||||
Erfolgsorgane |
Unterfunktion der Schilddrüse
Alle Stoffwechselvorgänge im Körper laufen verlangsamt ab.
Symptome:
- Kälteempfindlichkeit
- vermehrte Müdigkeit & Schlafbedürfnis
- verminderte körperliche & geistige Leistungsfähigkeit
- Haut verdickt „teigig“ & schuppig
- Gewichtszunahme
- Appetitlosigkeit
- dünner werdendes Haar
- heisere und tiefe Stimme
Überfunktion der Schilddrüse
Symptome:
- innerer Unruhe & Nervosität
- Hitzewallungen
- Herzklopfen
- Angstzustände
- Schlaflosigkeit
- starke Gewichtsabnahme trotz erhöhtem Appetit (=> erhöhter Grundumsatz)
- Erschöpfungszuständen
- Durchfall
Das Hormonsystems wird über eine dreistufige hierarchische Befehlskette kontrolliert. Die wesentliche Kontrolle des Hormonsystems erfolgt im Zwischenhirn durch den Hypothalamus:
Beispiel: Es ist spät am Abend und der Körper soll Schlafhormone freisetzen:
Der Hypothalamus steuert die Hypophyse (= Steuer-Hormondrüse des Körpers) durch Abgabe von Freisetzungshormonen (auch Releasing-Hormone genannt). Somit wird der Hypophyse mitgeteilt, was sie zu tun hat: Sie soll sich um die Freisetzung des Schlafhormons Melatonin kümmern. Das Hormon selbst wird in der Zirbeldrüse gebildet.
Die Hypophyse setzt daraufhin Steuerhormone frei, welche zu den Hormondrüsen im ganzen Körper gelangen.
Gelangen die Steuerhormone an die Zirbeldrüse, beginnt diese mit der Produktion von Melatonin. Die Hormondrüsen des Körpers produzieren daraufhin in größeren Mengen die benötigten Hormone. Mit dem Blut verteilt sich das Melatonin im ganzen Körper und somit wird an den Zielzellen die gewünschte physiologische Wirkung ausgelöst.
Durch permanente Messungen der Hormonkonzentrationen im Blut, erhält der Hypothalamus immer eine Rückmeldung, ob genügend Hormon vorhanden ist, ansonsten regelt er nach, indem er weitere Freisetzungshormone produziert.
Folgende Tipps werden jungen Menschen gerne mit auf den Weg gegeben:
- das Frühstück ist eine wichtige Mahlzeit
- Iss morgens etwas Müsli.
- Morgens um halb zehn... zum zweiten Mal Frühstückchen
- vor Prüfungen soll man Traubenzucker essen
Offensichtlich benötigt der Mensch für einen guten Tagesstart Energie in Form von Zucker. Auch ein zweites Frühstück hilft, mehr Leistung zu bringen. Denn, nach einigen Unterrichtsstunden steigert eine Zwischenmahlzeit die geistige und körperliche Leistungsbereitschaft, da dadurch der Blutzuckerspiegel wieder auf den optimalen Wert angehoben wird.
Der Begriff Blutzucker beschreibt keine chemische Verbindung, sondern eher die Höhe des Glucoseanteils (=Glucosespiegel) pro Liter im menschlichen Bluts. Der im Blut vorhandene Zucker ist chemisch gesehen Traubenzucker (Glucose) C6H12O6. Traubenzucker ist ein Einfachzucker und gehört zur Gruppe der Kohlenhydrate. Er ist der wichtigste Energielieferant tierischer Organismen.
Roten Blutkörperchen, das Gehirn und das Nierenmark bestehen aus Zellen, welche keinen Glucosespeicher enthalten. Sie sind völlig auf eine kontinuierliche Versorgung mit Traubenzucker angewiesen. Dazu regulieren die Hormone Insulin und Glucagon den Blutzuckerspiegel.
Ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht, liegt oft die Krankheit Diabetes vor. Es gibt davon zwei Untertypen. Ein einfacher Test mit einem Teststäbchen oder einem Testgerät und ein Tropfen Blut hilft Diabeteskranken, jederzeit ihren Blutzuckerspiegel zu messen. Die Maßeinheit ist aufgrund der sehr geringen Mengen üblicherweise [mmol/l] (Millimol/ Liter).
Beim Menschen betragen die Normalwerte:
3,9 - 6,1 mmol/l (nüchtern) bis maximal 8,9 mmol/l (nach einer Mahlzeit)
Eine Stunde nach einer Mahlzeit sollte der Wert wieder dem Nüchternwert entsprechen.
Zusatzinformationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Blutzucker
Die Energieversorgung der Körperzellen mit Glucose muss kontinuierlich gewährleistet sein. So benötigen alleine Nervenzellen des ZNS 75g Zucker täglich! Das Problem ist, dass diese Nervenzellen keinen Glucosespeicher haben. Dazu werden Lebensmittel. in Magen und Darm in ihre Bestandteile zerlegt und ins Blut überführt. Man spricht vom so genannten Blutzuckerspiegel. Das heißt, es muss immer Zucker im Blut verfügbar sein. Eine Zwischenmahlzeit nach einigen Unterrichtsstunden steigert also wieder die geistige und körperliche Leistungsbereitschaft, da so der Blutzuckerspiegel wieder auf einen optimalen Wert gebracht wird.
Der Blutzuckerspiegel = Glucosegehalt des Blutes
(0,6 - 1,1 g/ l entspricht: 60 - 110 mg /100 ml Blut
Um den Blutzuckerspiegel im Körper innerhalb dieser Grenzen konstant zu halten, müssen Reservesysteme vorhanden sein, da der Mensch bei „Unterzucker“ sonst schnell das Bewusstsein verliert. Geringe Mengen von Zucker würden bei „Überzucker“ über die Niere mit dem Urin ausgeschieden werden. Damit also alles reibungslos innerhalb dieser Grenzen bleibt, reguliert der Körper über Hormone den Blutzuckerspiegel.
Diese Regulation findet durch zwei Peptidhormone der Bauchspeicheldrüse (=Pankreas) statt. Die Regulation geschieht durch α- und β-Zellen Blutzuckersensorzellen:
Glykogenab- und -aufbau sind strikt gegenläufig reguliert, verlaufen also nie gleichzeitig!
=> Die Hormone der Bauchspeicheldrüse (Insulin & Glucagon) regulieren den Blutzuckerspiegel.
Findet diese Regulation nicht zufrieden stellend statt, spricht man von Diabetes.
Glycogen ist ein verzweigtes Polysaccharid (=Vielfachzucker), welches eine Speicherform der Kohlenhydrate in Mensch und Tier darstellt. Bei vermehrtem Energiebedarf des Körpers wird es wieder zu Glucose aufgespalten. Bei längerfristigem Überschuss an Zucker und nur geringem Bedarf, wird Glykogen in Körperfett umgewandelt.
b) Die Zuckererkrankung (Diabetes):
Insulin senkt den Blutzuckerspiegel. Aber wenn Gewebe der Bauchspeicheldrüse ermüdet1, wird zu wenig Insulin produziert!
Gewebe der BSD produziert nicht ausreichend Insulin:
=> Zuviel Zucker im Blut
=> Niere muss überflüssigen Zucker ausscheiden. Dazu ist Wasser notwendig.
=> Symptome:
a) hoher Wasserverlust des Kranken => Durstgefühl,
b) hoher Nahrungsbedarf, da viel Zucker ausgeschieden wird
Diabetes mellitus ist eine Erkrankung, die durch einen erhöhten Blutspiegel gekennzeichnet ist.
Dieser Diabetestyp entsteht eine Autoimmunkrankheit, bei der körpereigene Killerzellen die Bauchspeicheldrüsen mit einem Erreger „verwechseln“ und diese daraufhin angreifen und zerstören.
Als Folge wird kein Insulin mehr gebildet. Die wirksamste Hilfe ist neben einer glucosearmen Diät das Spritzen von Insulin.
Diabetes Typ II tritt meist erst in späteren Lebensjahren auf. Der Körper produziert zwar Insulin, aber die Zellen, welche den Zucker benötigen können ihn dennoch nicht aufnehmen. Ursache ist eine so genannte Insulinresistenz an den Insulinrezeptoren auf den Zelloberflächen.
Eine mögliche Ursache für eine solche Resistenz ist jahrelanges Übergewicht verbunden mit hohem Glucosekonsum und somit auch hohen und Insulinspiegeln.
Hilfe kann ein „Abspecken“ sein. In vielen Fällen verringert sich die Resistenz gegen Insulin. Der Körper reagiert dann wieder auf die Insulinausschüttung und Blutzucker gelangt wieder in die Zellen.
Hilft dies nichts, so kann neben Medikamenten, welche den Blutzuckerspiegel senken auch Insulin (gespritzt nach Mahlzeiten) helfen.
Weltweit sind ca. 195 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt (in Deutschland ca. 6 Millionen Menschen). Davon sind nur ca. 10% von der Typ-1-Zuckerkrankheit betroffen. Altersdiabetes ist somit zu 90% ein wahres Massenphänomen der Menschen in Industrieländern geworden. Schuld ist unser Lebenswandel (wie z.B. wenig Bewegung) und schlechte Ernährung mit Übergewicht oder Fettleibigkeit als Folge. Schätzungen gehen davon aus, dass ca. 1/3 der Diabetiker auf Medikamente verzichten könnte, wenn sie ihre Lebensweise ändern würden und zusätzlich mehr Bewegung in ihren Tagesablauf integrieren würden.
Da sich in westlicher Lebensstil mit den genannten Elementen eher noch weiter ausbreitet und die Menschen immer weniger bereit sind sich gesund zu ernähren schätzt man, dass in den nächsten 10 Jahren, die Zahl der Diabetiker um weitere 40% steigt. Allein in Deutschland werden jährlich ca. 40 Milliarden Euro für die Behandlung von Symptomen ausgegeben. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg zuckerkranker, übergewichtiger Kinder und Jugendlicher.
Typische Symptome bei überhöhten Blutzuckerwerten (Überzuckerung, Hyperglykämie) sind:
Durst, häufiges Wasserlassen, vermehrte Müdigkeit, starke Antriebsarmut, Kraftlosigkeit, zunehmende Sehstörungen bis hin zur Blindheit, Juckreiz, Entzündungen z.B. der Haut, Gewichtsverlust u.a.
Eine starke Hyperglykämie in Verbindung mit absolutem Insulinmangel führt zum diabetischen Koma, auch hyperglykämisches Koma genannt.
Typische Symptome bei niedrigen Blutzuckerwerten (Unterzuckerung, Hypoglykämie) sind:
Kribbeln, pelziges Gefühl im Mund, Hautblässe, kalter Hautschweiß, weiche Knie, Nervosität, Zittrigkeit, häufiger Heißhunger
Eine starke Hypoglykämie führt neben Sehstörungen, Konzentrationsstörungen, Sprachstörungen, Schwindelzustand, Krämpfe, zunehmende Trübung des Bewusstseins bis zur Bewusstlosigkeit mit oft irreversiblen (=unumkehrbaren) Hirnschäden bis zum apallischen Syndrom oder sogar Tod.
Aufgaben:
Einer Deiner Vorfahren liegt in der Bronzezeit Nachts am Feuer. Er schläft fast und ist völlig entspannt und müde von der langen Jagd tagsüber. Seine Gedanken sind noch bei dem Hirsch, den sie so lange gejagt hatte... Plötzlich, ein Knacken von Ästen im links, nahe dem Feuer. Er sieht einen Schatten, greift blitzschnell seinen Speer und ist schon im Gebüsch verschwunden...
Herr Müller ist morgens im Büro. Er ist 15min zu spät gewesen, da auf der Autofahrt Stau war. Das Telefon klingelt schon wieder, die Sekretärin steckt wohl auch im Stau... sie ist wieder zu spät, dabei ist in 10 Minuten die Besprechung mit der Planungsgruppe, der Chef kommt wohl auch... Wo ist eigentlich die Email mit der Bestellung hin? Müller öffnet die Schublade, greift hinein und findet zum Glück seine... (Zigaretten). Da kommt der Chef...
a) Was ist Stress?
Die Anpassung des Körpers an Belastungssituationen nennt man Stress oder auch Stressreaktion.
In vorindustrieller Zeit erhöhte die Stressreaktion des Körpers die Überlebenschancen der Menschen. Sie ermöglichte sofortige Reaktion, ohne langes Nachdenken. Stress versetzt den Körper schnell in die Lage Gefahrensituationen zu überstehen. Dazu werden muskuläre Reaktionen, wie z.B. die Muskelspannung erhöht, was einer schnelleren und kräftigeren Reaktion dienlich ist. Dazu wird auch die Durchblutung angeregt. In diesem Moment unwichtige Vorgänge des Körpers, wie kreatives Denken und beispielsweise Verdauungsvorgänge werden hingegen „heruntergefahren“
Früher war Stress überlebensnotwendig, heute ist er eher schädlich
b) Was sind Stressoren?
Kurzzeitstress |
Eustress |
Dauerstress |
bei Gefahrensituationen, Angst |
Gelegentlich auftretender Stress, produktiv, stärkt Abwehrkräfte des Immunsystems |
Anhaltendes Auftreten eines Stressors. Ursache ist oft auch Überlastung |
Prüfungen Autofahren Beruf Verkehrslärm TV Computerspiele |
Eltern/ Freundin Lernen für Prüfungen Probleme in Beziehungen Zeitdruck Geldmangel |
Beruflicher Dauerstress Schulweg Probleme in Beziehungen schwere Prüfungen Eheprobleme Mobbing |
=> produktiv |
=> produktiv |
=> schädlich |
d) Wirkung:
Durch Stress wird von der Hypophyse das Hormon ACTH und vom sympathischen NS Adrenalin ausgeschüttet. Die Folgen sind eine schnelle Versorgung der Muskeln mit Blut und Sauerstoff und einer eingeschränkten Verdauung sowie Denkleistung.
e) Folgen von Dauerstress:
- Erschöpfung,
- eingeschränkte Leistung
- körperlicher Abbau
- Infektionsanfälligkeit
- Verdauungsstörungen
- Krebs (z.B. Magengeschwüre)
- Thrombosegefahr (Blutgerinnsel) => hohes Herzinfarktrisiko
- Arteriosklerose2 => hohes Herzinfarktrisiko
- chronischer Bluthochdruck => hohes Herzinfarktrisiko
f) Gegenstrategien:
Fazit: Eine Gesellschaft ist ohne Stress nicht denkbar
=> die Bewältigung von Stress und Stresssituationen ist manchmal wichtig!
a) Stress in der Schule:
Hohe Anforderungen
Überforderung in einigen Fächern
Angst sich zu blamieren
schlechte Noten
Zeitdruck
Mobbing
Angst vor anderen Schülern
Ärger mit Lehrer
Zu viele Aufgaben
Lehrerwechsel
Strafarbeiten
Referate
Klassenarbeiten
mündliche Abfragen
Angst vor Klassenwechsel
Angst vor Schulwechsel
Mode- und Markenzwang
b) Lärm
Schlaflosigkeit
Geldmangel
TV
Freizeitstress durch viele Vereine
Ärger mit Eltern
Schulweg
Probleme mit Freund/ Freundin
Steroide (von testis (Hoden) und Steroid) sind eine Stoffklasse der Lipide (Fette). Sie sind in der Regel wasserunlöslich und sind strukturell von Steran (Cyclopentanoperhydrophenanthren) abgeleitet (=Derivate). Sie kommen in Tieren, Pflanzen und Pilzen vor und haben vielfältige Aufgaben. Sie dienen teilweise als Vitamine, als Bestandteil der Gallsäure, als Giftstoffe (z.B: bei Kröten oder dem Fingerhut) aber auch als Sexualhormone (Androgene beim Mann / Östrogene bei der Frau). Bei Menschen und Tieren ist Cholesterin das bekannteste wichtigste Steroid (in Pflanzen kommt Cholesterin nicht vor). Cholesterin dient als Basis zum Aufbau von Lipoproteinen und Steroidhormonen. Dies passiert bei Mann und Frau in den Nebennierenrinden. Beim Mann zusätzlich in den Hoden und bei der Frau Produktion in den Eierstöcken und der Nebennierenrinde.Derivate des männlichen Sexualhormons Testosteron werden als Anabolika bezeichnet. Sie werden meist künstlich hergestellt und ähneln dem Testosteron im strukturellen Aufbau. Da Testosteron in der Pubertät für die Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale (wie z.B. der stärkeren männlichen Muskulatur) verantwortlich ist, wird es (zusammen mit anderen Anabolika) auch als Dopingmittel im Sport verwendet. Beispiele sind neben dem Testosteron, die Stoffe Dianabol, Stanozolol und Nandrolon.
Testosteron und seine Derivate (anabolische Steroide) wirken auf zweierlei Weise:
Fördert die Entwicklung und das Wachstum der sekundärern Geschlechtsmerkmale; sowie das Wachstum von Penis und Hodensack. Es reguliert auch die Spermienproduktion, verstärkt Körperhaarwuchs sowie fördert Aggressivität und die Funktion der Geschlechtsdrüsen.
Förderung des Eiweißstoffwechsels und somit Förderung des Muskelaufbaus sowie des Fettabbaus.
(=> Die Zunahme der Muskelmasse im Körper bei gleichzeitiger Verringerung des Fettgehaltes ist vor allem von Sportlern für den 100 m Lauf, Weitsprung und auch von Gewichthebern und Bodybuildern, da die höhere Muskelmasse die Schnellkraft verstärkt sehr gewünscht.)
Zunahme an roten Blutkörperchen im Blut => es wird mehr Sauerstoff zu den Muskeln transportieren => höhere Ausdauer/ bessere Leistung
Nebenwirkungen von anabolen Steroiden (bzw. Testosteron):
- Jeder Muskel wächst! => auch der ständig aktive Herzmuskel wächst, da die Arterien, die das Blut transportieren aber gleich groß bleiben (da sie nicht aus Muskelmasse bestehen), führt dies zu einer Unterversorgung des Herzmuskels mit Blut und Ablagerungen in den Blutgefäßen. (gab massive Probleme bei Arnold Schwarzenegger.) => Hohes Herzinfarktrisiko
- Tumorbildung in der Leber
- bei Männern kommt es nach einiger Zeit zu einer Verweiblichung des Körpers, da Testosteron zum Teil in das weibliche Sexualhormon Östrogen umgewandelt wird. => Wachsen einer weiblichen Brust und der Einstellung der Spermienproduktion.
- bei Frauen kommt es natürlich zu einer Vermännlichung => Bartwachstum, Zurückbildung der weiblichen Brust und eine Vertiefung der Stimme
- Weitere Folgen: Bluthochdruck, Akne, Verletzungen an Bändern und Sehnen, Reizbarkeit, Depressionen und Halluzinationen, Leberschäden, Beeinträchtigung des Fettstoffwechsels, Arteriosklerose, erhöhtes Herzinfaktrisiko , Wachstumsstörungen bei Jugendlichen, Muskelverletzungen , psychische Probleme, Impotenz
Nachweis von anabolen Steroiden
Da Testosteron im menschlichen Körper vorkommt ist es nur schwer von synthetischen Derivaten zu unterscheiden. Außerdem wird es innerhalb von 48 Stunden im Körper abgebaut.
Stattdessen misst man im Körper den Gehalt an Epitestosteron (im Urin). Normalerweise liegt das Verhältnis der beiden Stoffe im Verhältnis von 1:1. Bei Doping liegt das Verhältnis auf Seiten des Testosterons. Das führte dazu das Sportler sowohl mit Testosteron dopen und sich zusätzlich Epitestosteron spritzen, um den Wert auszugleichen.
Die Pubertät ist die Zeit der Reifung des menschlichen Körpers. Der Beginn der Pubertät findet nicht bei jedem Menschen zum gleichen Zeitpunkt statt. Auch zwischen Jungen und Mädchen gibt es einen oft einen deutlichen Unterschied:
Beginn bei Mädchen zwischen dem 9. - 12. Lebensjahr
Beginn bei Jungen zwischen dem 11 und 14 Lebensjahr
Auch der Beginn mit erst 16 Jahren ist möglich, aber eher die Ausnahme. Für die Veränderungen im Körper spielt der Zeitpunkt sowieso keine Rolle.
In der Zeit der Pubertät finden tiefgehende seelische und körperliche Veränderungen statt. Gesteuert werden diese Vorgänge durch Hormone. Dadurch kommt es zeitweise zu Schwankungen im Hormonhaushalt und zu chemischen Hormonungleichgewichten. Folgen können unreine Haut, Stimmungsschwankungen und sogar Depressionen sein.
Natürlich entwickeln sich Geschlechtsmerkmale weiter. Die primären werden stärker ausgebildet und die Sekundären werden jetzt erst richtig sichtbar. Der Körper wird also auch optisch erwachsener. Dies ist gerade für Mädchen manchmal schwer zu akzeptieren, da die Umwandlung unter Umständen sehr schnell geht und in kurzer Zeit an Gewicht zugenommen wird. Nach 4-5 Jahren sind die hormonellen Veränderungen abgeschlossen
=> biologisch ist man nach der Pubertät geschlechtsreif und erwachsen
Hirnanhangdrüse (Hypophyse) -> Hormonabgabe (FSH/ LH)-> wirkt auf Hoden oder Eierstöcke
-> Hoden
Die Spermienreifung sorgt für eine Produktion weiterer Hormone (z.B. Testosteron)
Pubertät: Hormone steuern die Ausbildung der sek. Geschlechtsmerkmale:
Bartwuchs, Stimmbruch, Stärkung der Muskulatur, Achsel- und Schambehaarung, Wachstum der Geschlechtsorgane.
-> Eierstöcke
Die Eizellenreifung sorgt für die Produktion weiterer Hormone (Östrogene & Progesteron)
Steuert in Pubertät die Ausbildung der sek. Geschlechtsmerkmale:
Achsel- und Schambehaarung, Brustwachstum, Wachstum der Geschlechtsorgane, Wachstum des Beckens.
a) Östrogene (auch Estrogene genannt) sind eine Gruppe von mehreren chemisch sehr ähnlichen Hormonen. Sie gehören zur Gruppe der Steroidhormone. Der bekannteste Vertreter ist Estradiol.
Östrogene werden zum überwiegenden Teil in den Eierstöcken (=Ovarien) gebildet. Außerdem findet eine geringe Bildung in den Nebennierenrinden statt. Kommt es zu einer Schwangerschaft werden Östrogene auch von der Plazenta gebildet. Dieser Vorgang findet auch in den Nebennieren (sowie in den Hoden) der Männer statt, so dass auch sie kleine Mengen an Östrogenen im Blut haben.
Die Menge an Östrogen im Körper einer Frau ist im Verlauf des Zyklus unterschiedlich. Vor allem zu Beginn des Zyklus wird viel Östrogen ausgeschüttet. Dafür ist der heranreifende Follikel in den Eierstöcken zuständig. Da dieser Vorgang nur stattfindet, solange die Frau Follikel heranreifen lässt, ist verständlich, dass die Östrogenproduktion nach den Wechseljahren deutlich abnimmt.
Östrogene befinden vor allem an Rezeptoren in Brust und Gebärmutter, aber auch an anderen Stellen des Körpers. Auch in der Antibabypille sind Östrogene enthalten.
+ Aufbau der Gebärmutterschleimhaut durch Zellvermehrung (Mitose)
+ Macht den Schleim (-Propf) am Gebärmutterhals zur Zeit des Eisprungs flüssiger
=> durchgängiger für Spermien
+ FSH und LH-Bildung (Steigerung)
+ Aufbau der Gebärmutterschleimhaut
b) Auch die Gestagene sind Hormone, welche im Eierstock entstehen. Sie werden im zweiten Teil des weiblichen Zyklus, also nach dem Eisprung, gebildet. Geringe Mengen entstehen bei Frau und Mann auch wieder in den Nebennierenrinden. Auch sie gehören zu den Steroidhormonen.
Bekannte Gestagene sind Pregnandiol und Pregnelon und vor allem das Progesteron (welches auch Gelbkörperhormon genannt wird).
Die Hauptaufgabe von Progesteronbesteht darin, die Gebärmutterschleimhaut auf das Einnisten der (im Falle einer erfolgreichen Befruchtung) kommenden Eizelle vorzubereiten. Desweiteren verhindert es eine weitere Follikelreifung, so dass während einer keine weiteren Eizellen heranreifen.
+ Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, macht sie aber auch weicher und reichert sie mit Wasser & Nährstoffen an.
+ regelt Schwangerschaftsvorgänge
- LH und FSH-Bildung (Unterbindung)
- unterbindet Eisprung (=> Antibabypillenhormon )
Zusammen bewirken beide Hormone den Eisprung
Zusatzinformationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Estradiol
Es gibt mehrere männliche Sexualhormone. Das bekannteste ist Testosteron (neben Nandrolon). Es gehört zur Gruppe der Androge. Das Wort Testosteron abgleitet aus den Wörter „testis“ (Hoden) und Steroidhormon. Bei Männern löst das Hormon LH (=Luteinisierendes Hormon) die Bildung von Testosteron in den Hoden aus. Die Nebennierenrinde bildet kein Testosteron. Testosteron regt die Veränderungen des Mannes in der Pubertät und den darauf folgenden Jahren an:
=> fördert die Entwicklung sekundären Geschlechtsmerkmale
=> fördert Wachstum und Funktion von Penis und Hodensack
=> fördert die Spermienproduktion
=> fördert die Fettverbrennung
=> fördert das Körperhaarwachstum
=> fördert den Muskelaufbau
=> steigert den Sexualtrieb (=Libido)
Weitere Wirkungen von Testosteron:
Steigert die Prostatakrebsrate
Erhöht die Gefahr Trombosen, Infarkte und Gehirnschläge zu bekommen
Erhöht die Haarausfallrate
Zusatzinformationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Testosteron
Die Regelblutung der Frau, welche einmal im ca. Monat stattfindet, ist das Abstoßen der äußeren Schicht der Gebärmutterschleimhaut. Dieser Prozess findet statt, wenn im Monat davor keine Schwangerschaft zustande kam und nun die Gebärmutterschleimhaut vorbereitet, so das eine neue Eizelle sich im Falle einer Befruchtung einnisten kann.
Dieser aufwändige monatliche Zyklus ist biologisch eine Notwendigkeit. Gesteuert wird alles über verschiedene Hormone. Dazu setzt der Hypothalamus das Gonadotropin-Releasing-Hormon (=GnRH) frei, welches dann die Hypophyse zur Bildung des Follikelstimulierenden Hormons (=FSH) und des Luteinisierenden (gelbmachenden) Hormons (=LH) anregt. Der Follikel hat übrigens zwei Aufgaben, er schützt die Eizelle und er produziert Estradiol, das wichtigste natürliche Östrogen.
Diese beiden Hormone bewirken weitere Vorgänge in den Eierstöcken. Das Östrogen, ausgeschüttet zu Beginn des Zyklus, sorgt außerdem für das Abstoßen der oberen Schicht der Gebärmutterschleimhaut. Es löst somit die Monatsblutung aus. Das Progesteron hingegen, sorgt für die Aufrechterhaltung der neue gebildeten Gebärmutterschleimhaut. Im Falle einer Schwangerschaft wird sehr viel Progesteron freigesetzt. Die Gebärmutterschleimhaut wächst dann weiter zur Plazenta.
Antibabypille: Enthält meist eine Mischung aus Östrogen und Progesteron. Wirkung: Blockierung der FSH- und LH-Ausschüttung der Hypophyse (Ovulationshemmer)
Minipille Nur Progesteron, verdickt den Schleim, der den Gebärmuttermund verschließt
Eine um 3 Stunden verschobene Einnahme, kann zur Schwangerschaft führen
3-Monatsspritze: enthält vor allem Progesteron
Hormonstäbchen (=Implantate): enthält vor allem Progesteron
Nebenwirkungen der Pille:
lustsenkend
Thrombosegefahr (v.a. bei Raucherinnen und Frauen über 35 Jahre sowie bei Einnahme länger als 5 Jahre)
Übelkeit, Haarausfall
Gesamtzahl der Schwangerschaften · 12 Monate · 100
Pearl Index = --------------------------------------------------------------------
Zahl der Anwendungsmonate · Zahl der Frauen
Der Pearl Index gibt die statistische Sicherheit eines Verhütungsmittels an. Je kleiner dabei die Ziffer des Index ist, desto sicherer ist das Verhütungsmittel.
Zum Vergleich, ungeschützter Geschlechtsverkehr hat einen Pearl Index von 80
Methode |
Pearl-Index |
Mikropille |
0,5 |
Einphasenpräparate |
0,5 |
Dreistufenpräparate |
0,5 |
Zweistufenpräparate |
0,7 |
Basaltemperaturmethode |
1-2 |
Vaginalschwamm |
15 |
Knaus-Ogino-Methode |
15-30 |
Spirale |
2 |
Diaphragma und Spermizid |
2 |
Billingsmethode |
20 |
Minipille |
3 |
Kondom |
3,3 |
Diaphragma |
5 |
Persona Computer |
6,5 |
Portiokappe |
7 |
Spermizide |
8-36 |
Koitus interruptus |
>25 |
Steroidhormone sind eine Gruppe von Hormonen, zu denen auch die Sexualhormone aus Hoden und Eierstock sowie die Corticosteroide der Nebennierenrinde gehören. Vom chemischen Aufbau her ähneln sie dem Cholesterin, aus dem sie vom Körper hergestellt werden.Die Bildung von Steroidhormonen wird durch die Hypophyse ausgelöst. Die Steuerung der Hypophyse erfolgt durch den übergeordneten Hypothalamus (Hypothalamo-Hypophysiärer Regelkreis).
Steroidhormone sind fettlöslich und hydrophob. Sie können somit gut die Lipiddoppelschicht von Membranen gut durchdringen. Sogar die nur schwer passierbare Blut-Hirn-Schranke kann durch Steroidhormone durchdrungen werden.
Hormone können generell unterschiedliche Wirkungen auslösen. Zellen haben dazu spezielle Rezeptoren an welche die über das Blut angelieferten Hormone binden und so eine Reaktion auslösen. Diese jeweilige Reaktion ist vom Hormon unabhängig und wird durch die Funktion und Lage der Zelle (bzw. ihres Gewebes) bestimmt.
Ihre Wirkungsdauer der Steroidhormone liegt zwischen Stunden bis hin zu mehreren Tagen. Die Dauer wird vor allem durch den enzymatischen Abbau in der Leber begrenzt.
Steroidhormone binden ebenso an spezifische Rezeptoren auf Zellmembranen und bilden so den „Steroid-Rezeptor-Komplex“. Die Besonderheit ist, dass dieser Komplex in den Zellkern gelangt und dort die jeweilige hormonelle Wirkung auslöst, indem es zur Expression von Genen und der Bildung von Proteinen kommt.
Steroidhormone wirken durch das Auslösen der Transkription von DNA-Abschnitten und der Proteinbildung durch Translation.
Anhand von verschiedenen Bindungstellen für Steroidhormone kennt man sechs verschiedene Gruppen von Steroidhormonen
Cholesterin -> Pregnenolon -> Mineralocorticoide,
-> Glucocorticoide
-> Geschlechtshormone
Cholesterin hat als Grundstruktur ein Sterangerüst, von dem sich auch der Name der Steroide ableitet.
Hinweis am Rande: in den Eierstöcken (Ovar) entsteht zunächst genau wie im Hoden auch Testosteron (männliches Geschlechtshormon). Es wird dann in Östrogen umgewandelt.
Es gibt Erbkrankheiten, bei denen diese Umwandlung gestört ist. Das Fehlen von weiblichem Hormon führt dann zur Ausbildung eines männlichen Körpers, obwohl XX-Chromosomen vorliegen.