In diesem und den nächsten Kapiteln geht es um das Erbgut des Menschen, seine Speicherung und Vermehrung und die Vererbung der genetischen Informationen auf die nächste Generation. Dies alles zusammen wird als Genetik bezeichnet.
Vererbung ist ein spannendes Thema. Bestimmt die Haarfarbe eines Kindes eigentlich der Vater oder die Mutter? Oder gar beide? Was ist mit anderen Merkmalen? Wie kommen sie zustande? Du wirst viele Antworten in diesem Kapitel erhalten, die Dich vielleicht auch manches Mal überraschen.
Wichtig: Da dieses Kapitel in der Mittelstufe und in der Oberstufe eine große Rolle spielt, befinden sich auch Informationen darin, die nur für die Oberstufe gedacht sind und für die Mittelstufe noch zu schwer sind. Als Mittelstufenschüler könnt ihr dann einfach diese Seite überspringen.
Genetik = Vererbungslehre (lat. generare = erzeugen / gr. genea = Abstammung). Vererbung ist die Weitergabe von genetischer Information von Generation zu Generation.
Es werden von Lebewesen keine Merkmale vererbt, sondern Erbanlagen (bzw. Gene). Diese können unterschiedlich ausgeprägt sein und so zu verschiedenen Merkmalen führen.
I. Cytogenetik (Zellgenetik)
Bau und Verhalten der Chromosomen bei Kern- und Zellteilung, bei der Keimzellbildung und Zygotenbildung (Zygote = befruchtete Eizelle).
=> mikroskopische Untersuchungen sind möglich
II. Molekulargenetik
Chemischer Aufbau und Verdoppelung der DNA, Realisierung der genetischen Information.
(Wie ist der Träger der Erbinformation chemisch gebaut, wie steuert er die Entwicklung der Merkmale)
=> biochemische Untersuchungen sind möglich (Gentechnik)
III. Formale Genetik (=Klassische Genetik, u.a. Vererbung nach den Regeln Gregor Mendels) Gesetzmäßigkeiten der Vererbung (Mendelsche Regeln).
=> Statistische Untersuchungen sind möglich
Theoretische Bedeutung
Vermitteln eines besseren Verständnisses für die Entwicklung und Entfaltung von Lebewesen
Praktische Bedeutung
Zusatzinformationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Genetik (Am Ende mit langer Linkliste!)
http://de.wikipedia.org/wiki/Vererbung_%28Biologie%29
Pro(to)cyte (=Zellen ohne Zellkern)
Prokaryonten (=zelluläre Lebewesen, ohne Zellkern)
bei Bakterien, Blaualgen
Die DNA liegt frei im Cytoplasma => Kernäquivalent
Zusatzinformationen:
Eucyte (Zellen mit Zellkern)
Eukaryonten (übrige Lebewesen) DNA von Kernmembran umschlossen => echter Zellkern
Tierzelle:
Pflanzenzelle:
Quelle Bilder: public domain by Wikicommonsuser LadyofHats (Marina Ruiz) Thank you; http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Plant_cell_structure_svg-de.svg; http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Animal_cell_structure_de.svg
Tierzelle: Fehlen der Zellwand, Plastiden, Zentralvakuole
Pflanzenzelle: Fehlen der Zentriolen
Lange Zeit beschäftigte die Biologen die Frage, wo der Sitz der eigentlichen Erbinformationen ist. Sie betrachteten die Zellorganellen einer Zelle und vermuteten, dass die Erbinformationen evtl. im Zellplasma, den Plastiden oder dem Zellkern zu finden sei.
Einen Lösungshinweis fanden die Wissenschaftler im Größenvergleich von Spermium und Eizelle:
Zellplasma:
Kerngröße:
Welche Schlussfolgerung haben sie daraus gezogen?
Einen Schritt weiter brachte die Biologen das folgende Amputationsexperiment bei der einzelligen Schirmalge Acetabularia:
V: Eine Schirmalge wurde in zwei Hälften geschnitten. Der Zellkern befindet sich dabei in der unteren Hälfte.
Die Wissenschaftler beobachteten, dass bei einem Schnitt in der Mitte des Stiels von Acetabularia nur der untere Teil der Alge (=Rhizoid), welcher den Zellkern enthält, zur Regeneration fähig ist.
=> Der Zellkern ist der hauptsächliche Träger der für ein Lebewesen notwendigen Informationen (Erbgut). Später fand man auch Erbgut in Mitochondrien.
Aufgaben:
1. Berechne den Platzbedarf der genetischen Information der Menschheit!
2. Gibt es ein moderneres Beispiel, das auf der Transplantation eines Kerns basiert?
Zusatzinformationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schirmalgen
Vererbung ist ein spannendes Thema. Bestimmt die Haarfarbe eines Kindes eigentlich der Vater oder die Mutter? Oder gar beide? Was ist mit anderen Merkmalen? Wie kommen sie zustande? Du wirst viele Antworten in diesem Kapitel erhalten, die Dich vielleicht auch manches Mal überraschen. Im Zentrum unserer Betrachtungen steht für die nächsten Kapitel der Zellkern. Er befindet sich in jeder lebenden Zelle (außer in Bakterien und roten Blutkörperchen der Säugetiere und des Menschen) und hat steuernde Funktionen. In ihm ist das komplette Erbgut des Lebewesens gespeichert, welches in spiralisierter oder unspiralisierter Form vorliegt.
Auf jedem Chromosom befinden sich viele Gene, welche jeweils für ein Merkmal codieren. Jedes Merkmal kann in verschiedenen Zustandsformen (Allelen) vorkommen.
Beispiel: Auf Chromosom 16 befindet sich eines der Gene für die Ausbildung der Haarfarbe. Das Merkmal Haarfarbe kann z.B. in den Zustandsformen blond, rötlich und dunkel vorkommen.
Zusatzinformationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Nukleolus
Eine wichtige Frage der Genetiker lautet: Wie kann in biologischen Systemen eine Information gespeichert und vervielfältigt werden?
Wie passen so viele Informationen überhaupt in eine Zelle rein?
Die DNA kann sich zu einer Spirale (besser: Schraube) zusammenlagern. In diesem Zustand spricht man erst vom Chromosom.
Die Chromosomen wurden 1842 von Carl Wilhelm von Nägeli entdeckt, jedoch als „transitorische Zytoblasten“ missdeutet. 1910 zeigte Thomas Hunt Morgan, dass die Chromosomen die Träger der Gene, also der Erbinformation, sind.
Das Erbgut ist ein langer, kontinuierlicher Strang aus Desoxyribonukleinsäure (DNS/ engl. DNA), der als Doppelhelix um eine Vielzahl von Histonen (Kernproteinen) herumgewickelt und mehrfach zu einer kompakten Form spiralisiert ist.
Die DNA ist der Träger der Erbinformation. Die DNA des Menschen ist 2,2m lang und in jeder Zelle vorhanden.
Sie setzt sich aus 23 Chromosomenpärchen zusammen.
Die DNA codiert für zehntausende von Merkmalen (=Genen).
Ein Gen ist somit ein Abschnitt auf der DNA.
Der DNA-Faden wird auch Chromatin genannt.
Spiralisiert die DNA komplett nennt man sie Chromosom.
Wortbedeutungen: Centromer: [Griech] centro = Mitte, meros = Teil), Chromosom: [Griech] chromatos = Farbe, Soma = Körper, mitos= Faden
Überlege Dir einmal, warum es sinnvoll ist, dass die beiden Chromatiden eines Chromosoms identisch sind. Wie würde man dies in der Informatik nennen?
=> Es liegt eine Art Backup vor. Dies ist also eine Schutzfunktion, gegen „Alterungs-„ & Umwelteinflüsse, welche das Erbgut ungewollt verändern könnten.
Weitere Informationen:
Bei den Chromosomen 13, 14, 15, 21, 22 liegt eine zusätzliche sekundäre Einschnürung vor (=Nucleolus Organisator). Sie ist für die Bildung des Nucleolus (=Kernkörperchens) verantwortlich.
Mit modernen Färbemethoden entsteht ein bestimmtes Muster von Querbanden.
Die Chromatiden eines Chromosoms haben das gleiche Bandenmuster und sind genetisch identisch.
Vom Centromer aus gesehen hat jedes Chromatid 2 Arme:
- den kürzeren bezeichnet man als p-Arm den längeren als q-Arm.
- nach dem Bandenmuster werden die Arme in verschiedene Regionen (1, 2, 3...) eingeteilt.
Der Mensch besitzt 46 Chromosomen, davon je 23 vom Vater und der Mutter.
Die Anzahl der Chromosomen für eine Pflanzen- bzw. Tierart ist immer konstant. Sie ist nur ein Indiz für die Organisationshöhe.
Quelle Bild: Public domain; Verändert von Wikicommons, basierend auf der gemeinfreien Grafik des "National Human Genome Research Institute". Version: San Jose, 23. Oktober 2005; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Chromosom_und_DNA.png
Zusatzinformationen:
http://fr.wikipedia.org/wiki/Chromosomen
http://de.wikipedia.org/wiki/Nukleolus
Eine Aufgabe zum Staunen: Berechne den Platzbedarf der genetischen Information der Menschheit! Berechne, wieviel Stecknadelköpfen das entspricht.
a) Größe eines Zellkerns:
Durchmesser d = 7,5μm => Radius r = 3,75μm
b) Berechnung des Volumens eines Zellkerns:
4 4
V = —— r3 · π = —— · (3,75μm)3 = 221 μm3 = 221 · 10-9 mm3
3 3
c) In wie vielen Stecknadelköpfen (d=2mm) hätte die Erbinformation von 7 Mrd. Menschen Platz?
VKerne der Menschheit 4/3 π · (3,75μm)3 · 7 Mrd. Menschen 10-9 mm3 / μm3
————————————— = ——————————————————————————————— = 369 Stecknadelköpfe
V Stecknadelkopf 4/3 π · 13 mm3
Dabei ist zu beachten, dass die Kern-Trockensubstanz (also die reine DNA) nur 10% der gesamten Zellkernzubstanz ausmacht.
=> 10 % von 369 Stecknadelköpfen => 37 Stecknadelköpfen
Andere Vergleiche zur menschlichen DNA:
Legt man die gesamte DNA unseres Körpers aneinander, so entspricht die Strecke ungefähr 4 Mio. Erdumrundungen oder auch 1000 Mal die Strecke von der Erde zur Sonne oder 25 Mal die Distanz der Sonne zum Pluto!
Um die Anzahl der (diploiden) Chromosomen eines Lebewesens festzustellen, können Diese während einer besonderen Teilungsphase (Metaphase der Mitose, siehe auf den folgenden Seiten) im Reagenzglas mit Colchizin, einem Spindelgift, arretiert werden, so dass sie nicht mehr zu den Zellpolen gezogen werden. Die Zellen können dann angefärbt (der Name Chromosom leitet sich von ihrer Anfärbbarkeit her), fotografiert und in einem Karyogramm (auch Karyotyp genannt) angeordnet werden. Für das Karyogramm werden die Chromosomen nach ihrer Größe (=Karyogramm) angeordnet. Dies geschieht heutzutage automatisch am Computer. Früher hatte man ein Foto erstellt und die Chromosomen ausgeschnitten. Nun sieht man, dass immer zwei Chromosomen größenmäßig zusammengehören. Sie bilden ein so genanntes homologes Chromosomenpaar1. Da diese Chromosomen einen unterschiedlichen Ursprung haben sind sie nicht identisch! Sie codieren aber für die gleichen Merkmale! Ein Beispiel erklärt diesen scheinbaren Widerspruch: Ein Mensch hat auf beiden Chromosomen 15 die Augenfarbe codiert (also haben beide Chromosomen hier das gleiche Merkmal „Augenfarbe“. Es kann aber sein, dass auf einem die Farbe blau und auf dem anderen die Farbe braun kodiert ist. Die beiden homolgen Chromosomen sind also nicht identisch! Man spricht von unterschiedlichen Ausprägungen (=Allelen) eines Merkmals!
Bei Mann und Frau sind 22 Chromosomenpaare gleich (= Körperchromosomen, = Autosomen).
Das 23. Paar sind die Geschlechtschromosomen (=Gonosomen). Sie unterscheiden sich bei Mann und Frau:
Frau : XX
Mann: XY
Die Erbanlagen für das weibliche bzw. männliche Geschlecht liegen auf den Körperchromosomen! Die Entwicklung zu einem bestimmten Geschlecht wird jedoch von der steuernden Funktion der Geschlechtschromosomen bestimmt.
In einem Karyogramm werden die Chromosomen der Größe nach sortiert.
Zwei Chromosomen, die von der Größe her zueinander passen, bilden ein homologes Chromosomenpaar. Sie sind nicht identisch!
=> Zu jedem Chromosom liegt ein homologes Chromosom vor.
Bei homologen Chromosomen stammt immer eines vom Vater und eines von der Mutter.
Jedes Chromosom besteht aus zwei Chromatiden, welche durch den Centromer miteinander verbunden sind.
Chromatiden eines Chromosoms sind in der Regel identisch.
Zwei X-Chromosomen => biologisch weiblich;
ein X- und ein Y-Chromosom => biologisch männlich
Es gibt 22 Autosomenpaare (Körperchromosomen) und ein Gonosomenpaar (Geschlechtschromosomen).
Die Gonosomen entscheiden bei richtiger Aktivierung über das Geschlecht, da sie Gene auf Autosomen aktivieren, welche für das spätere biologische Geschlecht entscheidend sind.
Ein Karyogramm aus Spermien oder Eizellen zeigt den haploiden Chromosomensatz, mit je 23 Chromosomen. Karyogramme aus Körperzellen zeigen den vollständigen Chromosomensatz mit 23 Chromosomenpaaren, also 46 Chromosomen bei Menschen.
Bei homologen Chromosomen sind die Merkmale in der Regel identisch. Die Zustandsformen (Allele) dieser Merkmale sind aber durchaus verschieden, weswegen die Chromosomen eben nicht gleich, sondern homolog sind.
Kommen Chromosomen mehr als zweimal vor, spricht man von Trisomien, Tetraploidien usw. (Polyploidien). Kommt ein Chromosom nur ein Mal vor, so liegt eine Monosomie vor. Diese Abweichungen (Aberrationen) sind zum Teil für Erbkrankheiten verantwortlich. Man kann sie im Karyogramm gut erkennen.
Das Karyogramm des Menschen besteht aus 23 Chromosomenpärchen. Dabei gilt, dass bei einem Pärchen die Chromosomen jeweils von der Mutter und dem Vater vererbt wurden und sie somit nicht gleich sind! Solche homologen Chromosomen enthalten zwar die gleichen Merkmale, aber diese können in unterschiedlichen Ausprägungen (Allelen) vorkommen.
Untersucht man die Zellkerne in dem Moment, wo ihre Chromosomen sichtbar sind, so kann man sie nach ihrer Größe anordnen. Vergleicht man nun Gestalt und die sichtbaren Bandenmuster aller Chromosomen einer Körperzelle miteinander, so stellt man fest, dass bei den meisten Lebewesen jedes Chromosom zweimal vorhanden ist. Diese so genannten homologen Chromosomen stimmen in ihrem Aussehen zwar überein, sind aber genetisch nicht identisch.
Zellen mit einem vollständigen Chromosomensatz bezeichnet man als diploid: 2n
Zellen mit einem einfachen Chromosomensatz bezeichnet man als haploid: 1n
Der menschliche Chromosomenbestand: 2n = 46 Chromosomen
Nach einer internationalen Vereinbarung (Paris 1971) werden die Chromosomenpaare nach Größe und Gestalt zum Karyogramm angeordnet. Ein Karyogramm ist ein übersichtliches Bild der nach Größe geordneten Chromosomenpaare.
Genotyp = Gesamtheit der Erbanlagen
Phänotyp = äußeres Erscheinungsbild
Modifikationen = phänotypische Veränderungen, die durch Umwelteinflüsse
zustande kommen
Mutation = Veränderung im Erbgut
Der Genotyp legt die Reaktionsnorm fest, innerhalb der sich der Phänotyp
im Wechselspiel mit der Umwelt manifestiert.
Zusatzinformationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Reuter
http://de.wikipedia.org/wiki/Goethe
http://de.wikipedia.org/wiki/Eugenik
Quelle: Public domain - Thanks to www.genome.gov: http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Sky_spectral_karyotype.gif
Quelle: Public domain by Wikicommonsuser Cohesion& www.genome.gov - http://fr.wikipedia.org/wiki/Image:NHGRI_human_male_karyotype.png http://www.genome.gov//Pages/Hyperion//DIR/VIP/Glossary/Illustration/karyotype.cfm
Chromosomen, die paarweise homolog sind und sich in Form und Funktion von Geschlechtschromosomen unterscheiden.
Bsp.: Frau (Mensch): 44 Autosomen + XX
Mann (Mensch): 44 Autosomen + XY
Wichtig: Die Information über Geschlechtsmerkmale liegt auf den Autosomen. Das heißt, die Gonosomen enthalten nicht die Geschlechtsinformationen selbst, sie steuern lediglich die Verwirklichung der Information, die für beide Geschlechter auf den Autosomen liegt (= bisexuelle Potenz).
Artkonstanz eines Chromosomenbestandes
- Alle Individuen einer Art stimmen in der Chromosomenzahl überein.
- Alle Zellen eines Individuums einer Art haben die gleiche Chromosomenanzahl.
- Die Anzahl ist in der Regel geradzahlig. Die Anzahl der Chromosomen in Zellen ist ein
arttypisches Kennzeichen.
Chromosomenindividualität
- Homologe Chromosomen sind genetisch nicht identisch.
- Sie codieren zwar die gleichen Merkmale (z.B. Augenfarbe, Haarfarbe), aber deren Ausprägung
(z.B. braun, grün, blau) kann verschieden sein, da sie jeweils von zwei unterschiedlichen
Personen geerbt wurden.
- Der Mensch hat 46 verschiedene Chromosomen, wobei jeweils zwei sehr ähnliche sind.
Es besteht kein Zusammenhang zwischen Chromosomenzahl und Organisationsstufe (also der Höhe seiner Entwicklung, Intelligenz usw.) eines Organismus.
Damit die Chromosomen gut sichtbar sind, muss man sie am besten anfärben:
Aufgaben:
1. Was sind homologe Chromosomen?
2. Definiere Allel.
3. Was sagst Du zu folgender Aussage: „Zwei homologe Chromosomen sind gleich groß und deswegen identisch“.
4. Gibt es Zellen, die keine homologen Chromosomen haben? Benenne sie.
Lösungen
1. Homologe Chromosomen: gleiche Länge, gleiches Bandenmuster
2. Ein Allel bezeichnet eine mögliche Ausprägung eines Gens, welches sich an einem bestimmten Ort auf einem Chromosom befindet.
3. Nein, die Allele sind verschieden ausgeprägt: z.B. Blutgruppeninformation kann unterschiedlich sein
4. Ja, Eizellen und Spermien.
Früher: Verwendung von Fibroblasten (= Bindegewebebildungszellen) als Ausgangsmaterial
Heute: Verwendung von 3 Blutstropfen (nach Arakaki und Sparkes 1963)
Anlegen einer Lymphocyten-Gewebekultur, welche dann untersucht wird.
Ablauf: Blutzellen werden in eine Nährlösung gegeben, die die Zellteilung anregt.
Nach 3 Tagen wird Colchizin (=Gift der Herbstzeitlose) zugegeben.
Zugabe von dest. H2O => Platzen der roten Blutkörperchen (diese enthalten mehr Salze als weiße Blutkörperchen, so dass durch Osmose solange destilliertes Wasser eindringt, bis sie platzen)
=> intakte weiße Blutkörperchen bleiben zur Untersuchung zurück.
Abtrennung durch Zentrifugation.
Weibliche Säugetierzellen verfügen über zwei XX Geschlechtschromosomen. Um das Problem des doppelten Ablesens der homologen XX Chromosomen zu verhindern, liegt im weiblichen Organismus während des G1- und G2-Stadiums der Interphase des Mitose-Zellzyklus eines der beiden X-Chromosomen im inaktivierten Zustand als randständige Chromatin-Verdichtung vor. Es ist mit einer feinen Hülle umgeben, die selbst (nach Anfärbung) im Lichtmikroskop gut erkennbar ist.
Diese wird als Barr-Körperchen, Geschlechts-Chromatid, X-Chromatid oder Sex-Chromatid bezeichnet. Es wurde nach einem Entdecker, Murray Llewellyn Barr (er entdeckte es 1949) benannt.
Der tiefere Sinn liegt darin, dass versucht wird, ein doppeltes Ablesen und ein somit resultierendes Ungleichgewicht in der Gendosis zu kompensieren. Welches X-Chromosom dabei inaktiviert wird ist rein zufällig. Dies geschieht circa am 16. Tag der Embryonalentwicklung des Menschen).
Die Folgen sind stärker als man es auf den ersten Blick vermutet:
Bild: http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:BarrBodyBMC_Biology2-21-Fig1clip293px.jpg
Zusatzinformationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschlechts-Chromatin
Summe der Gene: |
32040 |
Zusatzinformationen: http://fr.wikipedia.org/wiki/Chromosomen