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Kapitel 12.04: Unsere Verwandten - Affen

Goldgelbes Loewenaeffchen

Goldgelbes Löwenäffchen

Die Verwandten des Menschen

Die Affen gehören zu den allernächsten Verwandten des Menschen. Allerdings denkt man bei Affen oft an Schimpansen oder Gorillas, also die Menschenaffen. Tatsächlich gibt es viele verschiedene Arten von Affen, so dass man Affen auf fast allen Kontinenten finden kann.

a) Der Stammbaum der Primaten

Um nun die Geschichte der Entwicklung der gemeinsamen Vorfahren der Affen und des Menschen zum heutigen Menschen zu verstehen, ist es hilfreich sich die nächsten Verwandten des Menschen anzuschauen. Die Primaten unterteilen sich in die großen Gruppen der Halbaffen und der Affen. Letztere teilen sich wiederum in Neuweltaffen und Altweltaffen auf. Menschen und Menschenaffen gehören zur letzten Gruppe.

 

Stammbaum der Affen

b) Der genaue Stammbaum der Primaten

Phylogenetischer Stammbaum der Primaten

Die Ursprünge der Primatenentwicklung

Die Ursprünge der Primaten gehen bis in die Kreidezeit zurück. Erste frühe und noch sehr kleine Formen von Säugetieren entwickelten sich weiter und durch Quartär und Tertiär wurden sie den heutigen Primaten immer ähnlicher. Heute kennen wir 225 noch lebende Primatenarten und ca. 200 ausgestorbene Arten. Vermutlich waren es aber sogar mehr.

Die Grafik zeigt vor allem die Abschnitte während des Tertiärs. Die Breite der Fläche soll die zahlenmäßige Bedeutung wiedergeben.

Man sollte aber immer bedenken, dass solche Stammbäume immer nur den Spiegel der aktuellen biologischen Forschung zeigen. In 10 Jahren kann er schon wieder exakter sein und Arten unter Umständen anders einordnen. Denn auch heute noch sind einige Dinge spekulativ und unter Anthropologen umstritten.

Aktuelle Forschungen haben vor allem das Problem, dass die Verzweigungen nicht immer exakt datiert werden können

 

Zusatzinformationen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Primaten

Rezente Primaten I: Halbaffen

Halbaffen sind eine Gruppe meist kleiner Affen, welche sich in die Untergruppen Feuchtnasenaffen und Trockennasenaffen unterteilen. Die Trockennasenaffen ihrerseits teilen sich in die Untergruppen Neuweltaffen und Altweltaffen sowie Koboldmakis auf.

a) Feuchtnasenaffen:

Zu den Feuchtansenaffen gehören: Lemuren (kommen nur auf Madagaskar vor), Loriartigen u.a.

Die Koboldmakis haben mit den Feuchtnasenaffen (Lemuren, Loriartigen) viele Merkmale gemeinsam:

Die Lemuren und Loriartigen sind Feuchtnasenaffen. Die feuchte Nase ist effizienter in der Aufnahme von Geruchsstoffen, so dass man sagen kann, dass alle Feuchtnasenaffen einen ausgeprägten Geruchssinn haben!
Weiterhin haben die Feuchtnasenaffen als unterscheidendes Merkmal zu den Trockennasenaffen ein kleineres Gehirn (was auch auf eine niedrige Intelligenz hindeutet) und eine längliche Schnauze.

Die Fortpflanzung findet nur einmal im Jahr, während der Fortpflanzungssaison statt. Dabei sind Mehrlingsgeburten nicht so selten. Weibliche Tiere besitzen mehrere Reihen an Brustwarzen (Zitzenleiste).

 

b) Halbaffen - Trockennasenaffen I: Altweltaffen (=Schmalnasenaffen)

Dschelada

Gruppe der Trockennasenaffen teilt sich auf in die zwei Untergruppen Altweltaffen und Neuweltaffen. Die Altweltaffen werden auch Schmalnasenaffen genannt.
Die Altweltaffen teilen sich in geschwänzte Altweltaffen und menschenartige Affen auf. Erstere werden als Familie auch Meerkatzenverwandte genannt. Zu Ihnen gehören die meisten Affenarten Afrikas und Asiens, also auch Meerkatzen, Paviane und Languren.

Die hohe Anzahl an Arten aber auch der Individuenzahl zeigt, dass die Altweltafen die erfolgreichsten nicht-menschlichen Primaten aufgrund verschiedener Faktoren sind:
Sie können Zellulose verdauen und somit Blätter als Nahrung fressen. Sie haben eine hohe Geschicklichkeit der Hände. Durch ihre recht hohe Intelligenz ist es ihnen möglich die Umwelt gut zu nutzen und neue Nahrungsquellen zu erschließen.

Auf dem Bild ist ein Dschelada abgebildet.

 

Merkmale der Altweltaffen:

 

Verbreitung der Altweltaffen:

Altweltaffen leben nur in der „Alten Welt“ und nicht in Amerika oder Südamerika. Ihr Lebensraum ist vor allem in tropischen und subtropischen Regionen Afrikas (nicht Madagaskar) und Asiens, vor allem in subtropischen Wäldern zu finden.

Einige Arten leben aber auch im afrikanischen Grasland und der offenen Savanne.
Sie haben insgesamt sehr viele Vegetations- und Klimazonen kolonisiert!

 

Lebensweise der Altweltaffen:

 

c) Halbaffen - Trockennasenaffen II: Neuweltaffen (=Breitnasenaffen)

Die zweite Unterart der Trockennasenaffen sind die Neuweltaffen. Neuweltaffen sind Baumbewohner mit kleinem Körper. In den Tropenwäldern sind sie sehr schwer beobachtbar, da sie oft oben in den Bäumen leben und dazu klein und getarnt sind. Außer den sogenannten Nachtaffen sind alle Arten tagaktiv. Sie sind gesellig und leben in großen Gruppen.

 

Kennzeichen der Neuweltaffen:

 

Verbreitung der Neuweltaffen:

Sie kommen ausschließlich in der „Neuen Welt“ vor, also dem amerikanischen Kontinent (von Südmexiko bis Nordargentinien).

 

Ernährung der Neuweltaffen:

Ihre Nahrung besteht vor allem aus Früchten und Blättern, Pflanzenteilen und Nüsse. Einige Arten verzehren auch zusätzlich tierische Nahrung.

 

Fortpflanzung der Neuweltaffen:

Sie bilden monogame Paarbeziehungen. Die Väter sind bei der Aufzucht des Nachwuchses stark in Erziehung eingebunden.

 

Rezente Primaten II: Die Menschenaffen

Die Menschenaffen sind sicherlich als unsere nächsten Verwandten die interessantesten Tiere unter den Primaten. Sie zu beobachten ist spannend und lehrreich.
Sie zeigen hohe Intelligenz und Lernbereitschaft, verfügen über ein komplexes Gehirn mit einem besonders gut entwickeltem Großhirn sowie stark entwickelten motorischen Zentren und einem effizientem Sehzentrum, haben ein komplexes Sexual- und Sozialverhalten und geben Gelerntes an kommende Generationen weiter.

Insgesamt kann man viele Gemeinsamkeiten zum Menschen erkennen. Zu den Menschenaffen gehören Zwergschimpansen (Bonobos), Schimpansen, Gorillas (mit den Unterarten Berggorillas und Flachlandgorillas) und Orang-Utans.

 

a) Schimpansen

Die Schimpansen sind die nächsten lebenden Verwandten der Menschen. Das Verhalten und der Körperbau zeigen sehr große Ähnlichkeiten. Ihr Lebensraum ist im mittleren Afrika in Ländern wie Nigeria, Kongo, Senegal.

 

Körperbau des Schimpanse:

 

Nahrung der Schimpansen:

 

Sozialverhalten und Werkzeuggebrauch:

 

Lebenserwartung und Lebensraum:

 

b) Bonobo (Zwergschimpanse)

Der Zwergschimpanse ist eng mit dem Schimpansen verwandt und zeigt geringe Unterschiede im Körperbau, vor allem der Körpergröße und weitere wesentliche Unterschiede zu Schimpansen im Verhalten und Sozialleben. Besonders ihr Sexualleben ist sehr vielfältig und findet auch außerhalb der Zeiten der Fruchtbarkeit der Weibchen statt.

Sie leben ebenfalls in Afrika, vor allem in der Demokratischen Republik Kongo und haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 35 Jahren.

Bbonobo Zwergschimpanse

Bonobo im Zoo: beachte die ausgebildeten Greiffüße, die v.a. dem Festhalten dienen

 

Körperbau der Bonobos:

Bonobo - der nächste Verwandte des Menschen

Der Bonobo – der dem Menschen nächste Verwandte

 

Ernährung der Bonobos:

Bonobos fressen, vergleichbar mit den Schimpansen, Früchte, Blätter, Pflanzenteile sowie Tiere wie Ameisen, Regenwürmer, Schnecken.

Lebensweise der Bonobos:

Die Bonobos sind tagaktiv und leben vor allem auf Bäumen und nur zum Teil am Boden. Für die Nacht bauen sie Nachtnester.
Die Gruppen werden von den Weibchen dominiert und angeführt.

Innerhalb der Gruppen gibt es auch bei Bonobos Untergruppen

In freier Natur konnte man bisher keinen Werkzeuggebrauch beobachten, in menschlicher Obhut jedoch durchaus.

 

Feinde der Bonobos:

Leopard, Mensch

 

c) Gorilla

Es gibt vier Arten bei den Gorillas, die körperlich recht ähnlich sind, sich aber hinsichtlich ihres Lebensraums unterscheiden:

Flachland Gorilla

 

Körperbau bei Gorillas:

Verbreitung der Gorillas:

 

Lebensweise und Verhalten bei Gorillas:

 

Nahrung der Gorillas:

Gorillas sind Vegetarier. Sie fressen zum Beispiel Wurzeln, Blätter, Rinde und Knollen
und nehmen täglich ca. 15 - 20kg Nahrung zu sich.

Aufgrund der Nahrungsmenge sind sie fast ständig mit Nahrungssuche beschäftigt.

 

Sumatra Orang Utan

d) Orang-Utan

Orang Utans sind Menschenaffen, welche nicht in Afrika leben. Sie haben ein rotbraunes Fell und leben in den Bäumen der Regenwälder Borneos und Sumatras.

 

Merkmale der Orang-Utans:

 

Lebensweise der Orang-Utans:

 

Feinde der Orang Utans:

 

Ernährung des Orang Utans:

 

Fortpflanzung der Orang-Utans:

Sie haben keine feste Paarungszeit. Wichtig ist, dass genügend Nahrung vorhanden ist. In Monaten, in denen viel Nahrung vorhanden ist, gibt es mehr Fortpflanzung. Der Nachwuchs wird von den Weibchen aufgezogen.

 

Mimik eines Orang Utans im Zoo

Mimik eines Orang Utans im Zoo

 

Zusatzinformationen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Affen#Systematik

 

 

Kommunikation Sprache bei Affen

 

Von oben nach unten:

oben in den Wipfeln

  Campell- und Diana-Meerkatzen leben in den Baumwipfeln.

  Mantelaffen

  Weißnasen Meerkatzen

  Rote Stummelaffen

  Grüne Stummelaffen leben am Boden und knacken Nüsse

am Boden lebend

 

Sozialverhalten bei Affen

 

Werkzeuggebrauch bei Affen

 

Kluge Affen